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Was ist ein Wunder?

Ein Kurs in Wundern - Lektion 349

Wir wollen hier betrachten, wie „Ein Kurs in Wundern“ ein Wunder definiert, da es abweicht von dem, was landläufig unter Wunder verstanden wird.

Im Allgemeinen versteht man unter Wunder einen materiellen Effekt, der als übernatürlich angesehen wird, der gemäß den allgemein anerkannten physischen Gesetzmäßigkeiten nicht zu erwarten wäre – wie z. B. die Wunder, wie sie Jesus getan haben soll – wie etwa eine so genannte Wunderheilung, das Laufen auf dem Wasser oder ein Verwandeln von Wasser in Wein.
Auch wenn Ärzte sich eine plötzliche Heilung nicht erklären können – wie es z. B. beim Verschwinden des Krebses im Endstadium bei Anita Moorjani stattfand, spricht man von einem Wunder.

„Ein Kurs in Wundern“ besagt dagegen, dass ein Wunder keine solche Korrektur im Materiellen ist, ja, dass es in der Tat überhaupt keine Veränderung in der äußeren Welt ist.
Stattdessen ist es eine Verschiebung in der Wahrnehmung, die eine Veränderung in unserer Art zu sehen und zu erleben bewirkt.

Das Wunder könnte als Bedeutungsverschiebung bezeichnet werden. Es verschiebt sanft vom Wertlosen (die vorübergehende Erscheinung) zum Wertvollen (die Realität). Das bedeutet, dass Umstände, die wir vorher als bedeutungsvoll angesehen haben, allmählich weniger Bedeutung haben, während das Bewusstsein, das einst überhaupt keine Bedeutung hatte, präsenter und zentral bedeutungsvoller wird.

Die Kernverschiebung, die mit dem Wunder einhergeht, ist eine Verschiebung von einer egozentrischen Existenz und Wahrnehmungsweise zu einer Existenz, die nicht im persönlichen Selbst zentriert ist. Die Existenz, die nicht im persönlichen Selbst zentriert ist, wird wahre Wahrnehmung genannt, weil die Wahrnehmung nicht durch die persönlichen Vorurteile des persönlichen Selbst gefärbt wird. Diese Kernverschiebung kann dramatisch oder allmählich sein, der Höhepunkt vieler kleinerer Verschiebungen.

Da das egozentrische Selbst versuchen wird, an seiner egozentrischen Natur festzuhalten, ist es wichtig, dass der Einzelne den Wunsch hat, über das egozentrische Selbst hinauszugehen und den Glaube, dass Existenz jenseits des egozentrischen Selbst wertvoller ist als die Existenz als egozentrisches Selbst.

Der Weg, das Wunder zu ermöglichen, besteht darin, nach besten Kräften das nicht betroffene, unberührte Selbst zu bleiben. Nicht betroffen, unberührt zu sein ist gleichbedeutend damit, nicht egozentrisch zu sein oder nicht an egozentrische Gedanken, Wahrnehmungen und Gefühle zu glauben. Die Alles-Lieben-Methode ist eine einfache, sanfte und klare Methode, um das unberührte Selbst zu bleiben. Wenn wir das nicht betroffene Selbst bleiben, klammern wir uns nicht an das egozentrische Selbst. Dies ermöglicht sozusagen das Wunder, weil wir nicht mehr länger gegen das Wunder kämpfen.

Das Wunder ist sowohl persönlich als auch unpersönlich. Es ist persönlich, weil das Medium des Wunders das einzige ist, das die Verschiebung direkt erlebt. Es ist unpersönlich, weil durch das kreative Prinzip die Veränderung der Wahrnehmung materielle Effekte hervorruft, ob derjenige, der das Wunder erlebt hat, die materiellen Auswirkungen miterlebt oder nicht.

Im Allgemeinen halten die Menschen den materiellen Effekt für das Wunder. Das Wunder ist aber gemäß „Ein Kurs in Wundern“ die Veränderung der Wahrnehmung. Es ist dauerhaft und irreversibel. Die Wirkung der Verschiebung – der materielle Effekt – ist nicht das Wunder; sondern eine vorübergehende Erscheinung.

Der spirituelle Aspirant hilft beim Übergang von einer egozentrischen Existenz zu einer Existenz, die nicht egozentrisch ist, indem er sich seines eigenen Prozesses bewusst ist, vollständig daran teilnimmt und andächtig um Klarheit, Führung und Verschiebung bittet.
Sich auf einer Reise vom Bekannten zum Unbekannten ständig weiterzuentwickeln, erfordert Glaube. Wenn man Glaube hat und die Reise unternimmt, werden Wunder und ihre Auswirkungen den Glaube stärken. Dies führt zu Vertrauen, das es einem ermöglicht, weiter ins Unbekannte zu gehen.
In der Lektion 349 von „Ein Kurs in Wundern“ heißt es:
Heute lasse ich Christi Schau für mich auf alle Dinge blicken und beurteile sie nicht, sondern gebe stattdessen einem jeden ein Wunder der Liebe.

Wir geben wir dabei die Freiheit, die wir suchen, indem wir die Alles-Lieben-Methode anstelle des Urteilens praktizieren.

Hier können Sie sich die vollständige Lektion einmal durchlesen. Betrachten Sie einen Satz oder einen Auszug, von dem Sie sich besonders angezogen fühlen, und gehen Sie  kontemplativ tiefer darauf ein. Durch diese Art der gezielten Kontemplation kann eine größere Klarheit erreicht werden. Die Klarheit, die für Sie perfekt ist, wird durch die Auswahl kommen, von der Sie angezogen werden. Sie können sich für diese Klarheit öffnen, indem Sie darum bitten, zu sehen, was für Sie am hilfreichsten ist.

Lektion 349
Heute lasse ich Christi Schau für mich auf alle Dinge blicken und beurteile sie nicht, sondern gebe stattdessen einem jeden ein Wunder der Liebe.

1. So möchte ich denn alle Dinge, die ich sehe, befreien und ihnen die Freiheit, die ich suche, geben. Denn so gehorche ich dem Gesetz der Liebe und gebe, was ich finden und mir zu Eigen machen möchte. Es wird mir gegeben werden, weil ich es als die Gabe wählte, die ich geben will. Vater, deine Gaben sind mein. Eine jede, die ich annehme, gibt mir ein Wunder, das ich geben kann. Und indem ich gebe, wie ich empfangen möchte, lerne ich, dass deine heilenden Wunder mir gehören.

2. Unser Vater kennt unsere Bedürfnisse. Er schenkt uns Gnade, um sie allesamt zu stillen. Und so vertrauen wir auf ihn, dass er uns Wunder sende, die Welt zu segnen und unseren Geist zu heilen, während wir zurückkehren zu ihm.

Artikel von Axel Brepohl


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Ich brauche nichts zu tun

Das Drehbuch ist geschrieben

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Begriffserklärungen zum Verständnis

Die Bedeutung des Todes

Das Ende des Todes

Die Sühne für sich annehmen

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