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Kapalabhati – die Schnellatmung

Eine Atemübung für mehr Sauerstoff, Energie und geistige Klarheit


Kapalabhati (Schnellatmung, auch Feueratem genannt) ist in der Rishikeshreihe die erste Atemübungen (Pranayama). Sie folgt direkt auf die Anfangsentspannung bzw. die Einleitungsmantras. Nach Kapalabhati folgt die Wechselatmung.

Kapalabhati kann jedoch auch für sich allein geübt werden.
Klassischerweise übt man sie im Sitzen. Man kann sie aber auch im Stehen oder sogar Gehen üben.

Viel Spaß beim Üben!

Grundinstruktionen:

Kapalabhati
Ausgangslage: Setze Dich gerade hin, Augen geschlossen…
Kapalabhati
3-4 Sekunden lang einatmen dabei Bauch hinaus. Dann 3-4 Sekunden lang ausatmen, dabei Bauch hinein. Atme so etwa 3-8 Atemzüge lang.
(Das Foto zeigt den eingeatmeten Zustand: Bauch ist draußen)
Kapalabhati
Dann beginne mit dem eigentlichen Kapalabhati: Atme sehr schnell aus (max. 1/4-1/2 Sekunde) und doppelt so langsam entspannt ein Meist reicht es aus, den Atem von selbst einströmen zu lassen. Wiederhole etwa 20-100 Mal…
(Das Foto zeigt den ausgeatmeten Zustand: Bauch ist drin)
Kapalabhati
Dann atme 1-2 Mal normal ein und aus. Dann atme bequem ein, und fülle die Lungen zu 3/4. Halte die Luft an. Konzentriere Dich auf den Bauch, die Wirbelsäule, den Punkt zwischen den Augenbrauchen oder die Schädeldecke. Halte die Luft so lange an, wie es Dir angenehm ist (20-120 Sekunden). Dann atme 2-4 Mal normal ein und aus und fahre dann fort mit der nächsten Runde. Übe 1-5 Runden, klassisch sind 3 Runden.

Variationen der Sitzhaltung:

Kapalabhati
Halber Lotus (Ardha Padmasana): Ein Fuß unter dem einen Oberschenkel, der andere Fuß auf dem anderen Oberschenkel.
Kapalabhati
Hilfreich ist dabei ein Kissen unter dem Gesäß. Am besten auf die Kissenkante setzen.
Kapalabhati
Muktasana: Die Beine liegen voreinander.
Kapalabhati
Voller Lotus: Ein Fuß auf einen Oberschenkel, den anderen Fuß auf den anderen Oberschenkel…

Weniger fortgeschrittene Variationen:

Kapalabhati
Einfache kreuzbeinige Stellung, Sukhasana genannt.
Kapalabhati
Fersensitz (Vajrasana), auch Diamantensitz genannt. Eventuell auch ein Kissen zwischen Füße und Knie geben.
Kapalabhati
Stuhlsitz: Dabei Unterschenkel senkrecht. In Knien und Hüften rechte Winkel.

Variationen der Handhaltung:

Kapalabhati
Hände auf die Knie. Daumen und Zeigefinger berühren sich. Handflächen nach unten.
Kapalabhati
Wie links, aber die Handflächen nach oben. Die Finger können dabei gestreckt oder gebeugt sein.
Kapalabhati
Hände übereinander gelegt oder gefaltet.
Kapalabhati
Eine komplexere Hand-Variation. Probiere aus, was für Dich am wirkungsvollsten ist!

 

Wirkungen von Kapalabhati (Schnellatmung):

Körperlich: Kapalabhati stärkt das Zwerchfell und die Atemhilfsmuskeln. Kapalabhati reinigt die Lungen, massiert Herz, Leber und Magen. Während der Periode des schnellen Atmens wird der Sauerstoffgehalt im Blut sehr stark erhöht. Das Blut wird dadurch alkalisch (basisch), was bestimmte Stoffwechselvorgänge und Entschlackung verbessert. Beim Atemanhalten steigt der Kohlensäuregehalt im Blut, was wiederum andere Stoffwechselvorgänge anregt und die Lungeneffizienz verbessert.

Die Zeit des Atemanhaltens ist ein Trainingsreiz, der dazu führt, dass die Lungenkapazität sich erhöht, Kreislauf und Herztätigkeit verbessert werden. Kapalabhati hilft, die Atemwege (Bronchien, Alveolen, Luftröhre und Nasendurchgänge) zu reinigen, und ist eine gute Vorbeugung gegen Heuschnupfen, Asthma und Erkältungskrankheiten. Kapalabhati wirkt reinigend und entschlackend auf den ganzen Körper. Manche Schüler fühlen sich anfangs leicht schwindlig bei der Übung. Dies ist ein Zeichen, dass das Gehirn noch nicht an diese Menge an Sauerstoff gewohnt ist, und oft auch, dass der Schüler raucht/geraucht hat. Das Schwindelgefühl vergeht aber nach ein paar Malen. Vergewissere Dich aber auch, dass der Schüler korrekt atmet, insbesondere die Einatmung NICHT forciert.

Energetisch: Kapalabhati aktiviert das Sonnengeflecht. Die Energie steigt hoch zum Kopf und strahlt von dort aus. Kapalabhati heißt “scheinender Schädel” und bezieht sich auf das Gefühl der Energieausstrahlung aus dem Kopf. Man kann mittels Mula Bandha (Wurzelverschluss = Zusammenziehen der Beckenbodenmuskeln), Visualisierung und Konzentration das Prana in die Su-shumna (feinstoffliche Wirbelsäule) lenken und die Chakras aktivieren.
Geistig: Kapalabhati aktiviert und hilft zu einem klaren Kopf. Es ist sehr gut, um geistige und emotionelle Spannungen zu beseitigen. Es hilft gegen Müdigkeit und Niedergeschlagenheit und führt zu einer inneren Freude und Kraft.

Quelle: www.yoga-vidya.de

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