Mari Swaruu, swaruu.org
Die Konzepte von Karma und Dharma variieren stark von Autor zu Autor und noch mehr wenn sie in einem religiösen Kontext verwendet werden. Die ursprünglichen Bedeutungen haben sich stark verändert, vor allem weil sie im Laufe der Zeit von unzähligen Menschen verzerrt wurden, die sie mangels besserer Begriffe verwendeten, um ihre Sichtweisen und Ideen zu beschreiben. Dadurch wandelte sich ihre Bedeutung stetig.
Was ist Karma?
Sprache ist etwas Dynamisches, sie entwickelt sich ständig weiter, fast so, als hätte sie ein Eigenleben. Sie dient als Spiegel der Gesellschaft, die sie nutzt. In gewisser Weise ist diese Veränderlichkeit daher unvermeidlich.
Aber wie ich festgestellt habe, ist das am häufigsten verwendete Konzept, das mit dem Wort Karma verbunden wird, das einer Bestrafung oder einer festen Konsequenz dafür, dass man falsche Dinge getan hat. Dies ist jedoch eine stark vereinfachte Sichtweise, denn Karma ist weitaus komplexer.
Wie es ebenfalls definiert wurde, beschreibt es eher eine Kausalität, wobei eine Reihe von Verhaltensweisen eine andere Reihe von Ereignissen hervorruft oder verursacht. Karma wird meist mit negativen Folgen in Verbindung gebracht, und die Konsequenz einer Reihe von Handlungen wird als etwas Feststehendes angesehen, als ein feststehendes Ergebnis, zum Beispiel wenn man gegen das Gesetz verstößt, wird man bestraft, oder wenn man die Hand ins Feuer hält, verbrennt man sich. Karma kann auf diese Art jedoch auch mit positiven Folgen in Verbindung gebracht werden.
Diese Beschreibung ähnelt einem Computerprogramm, das die logische Anweisung „if then else“ ausführt – wenn X, dann Y, andernfalls Z –, aber es gibt eine viel tiefere Bedeutung von Karma oder vom Leben im Karma, und zwar die, die Kontrolle über unser Leben aufzugeben, um nach den Regeln anderer zu leben, in einem angespannten Geisteszustand, in dem wir die Bestrafung durch diejenigen fürchten, die unser Leben regieren und kontrollieren.
Die Menschen glauben, dass diejenigen, die über sie herrschen – seien es Religionen, Regierungen oder andere Autoritäten – zu ihrem Wohl handeln. Doch in Wirklichkeit wurden Gesetze nicht zum Schutz der Bevölkerung geschaffen, sondern um sie zu kontrollieren. Sie dienen dem Vorteil der Machthaber und nicht der Durchsetzung echter Gerechtigkeit.
Die wahren Zwecke menschlicher Gesetze
Alle menschlichen Gesetze wurden von denen geschaffen, die alle Regierungen kontrollieren, von der Kabale und ihren Handlangern, die wissentlich und unwissentlich kleinere Gesetze erlassen, die stets den Regeln der ihnen auferlegten größeren Gesetze folgen, und letztendlich nur aus einem einzigen Grund: um die allgemeine Bevölkerung zu kontrollieren, genau wie in einer menschlichen Farm.
Diese Gesetze und Regeln sind so gestaltet, dass sie die Menschen in einem Zustand der Spaltung und der ständigen Angst mit einer katastrophalen Realitätswahrnehmung halten; alles, um die Manifestationsfrequenz der Bevölkerungsmasse so niedrig wie möglich zu halten, damit sie weiterhin auf jede erdenkliche Weise ausgebeutet werden kann, da die Bevölkerung in diesem Zustand kollektiv nur genau das manifestieren kann, was die Kontrollierenden wollen.
Deshalb gibt es weltweit ständig Krisen, Kriege und Katastrophen – oder zumindest den Anschein davon. Es ist nicht einmal notwendig, dass all diese Dinge wirklich geschehen; es reicht, wenn die Menschen daran glauben. Ihre Angst und ihr negatives Denken erschaffen dann eine niedrige Frequenz, die wiederum negative Ereignisse anzieht.
Leben im Karma
Nach den Regeln anderer zu leben und sich an ihre Regeln zu halten, ohne persönliche Kritik oder persönliche Verantwortung für die tatsächlichen Auswirkungen der Befolgung dieser Regeln zu übernehmen, und nach den moralischen und ethischen Standards anderer zu leben, in der naiven Annahme, dass diese anderen das Beste für einen im Sinn haben, bedeutet, im Karma zu leben, weil man sich an die Konsequenzen hält, die diese Kontrollierenden mit ihren Handlungen verbunden haben, als gäbe es keine andere, bessere Wahl.
Das wäre so, als hätten diese Menschen überhaupt keine eigenen Kriterien und Persönlichkeiten, weil sie sich wie Klone voneinander verhalten und nichts anderes im Kopf haben, als alle Regeln zu befolgen, die ihnen auferlegt wurden. Und damit meine ich Regeln, angefangen bei Gesetzen, ethischen und moralischen Standards, die gesellschaftlich akzeptiert sind, bis hin zu dem, was viele als Naturgesetze oder universelle Gesetze bezeichnen würden.
All dies ohne eigene Überlegungen zu befolgen bedeutet auch, blind zu akzeptieren, was möglich ist und was nicht, indem man sich ausschließlich auf die Kriterien stützt, die andere, nämlich die Machthaber, einem auferlegt haben.
All das oben Gesagte bedeutet, im Karma zu leben, und was dann folgt, ist ein Leben in ständiger Schuld und sogar Angst vor den Handlungen, die die Person als nicht korrektes Befolgen dieser Regeln empfindet.
Und es ist diese Angst vor Strafe und Schuld, die das Selbstwertgefühl des Subjekts untergräbt und letztendlich dazu führt, dass die Person eine schwere Strafe nach dem Tod befürchtet und eine nachfolgende Reinkarnation verursacht, da sie der Meinung ist, dass sie viele sogenannte schlechte Taten zu sühnen hat, weil sie in ihrem vergangenen Leben kein ausreichend guter Mensch war.
Doch all dies basiert auf der falschen Annahme, dass die Machthaber, die diese Regeln aufgestellt haben, im Besitz der ultimativen Wahrheit sind und die richtigen ethischen und moralischen Standards vertreten, die befolgt werden müssen.
Leben jenseits von Karma
Es gibt jedoch Menschen, die ihren eigenen Weg gehen – Menschen, die selbst denken und genug Verstand und Mut haben, ihre eigenen ethischen und moralischen Maßstäbe zu setzen.
Hierbei ist nicht von jenen die Rede, die man als Anarchisten bezeichnen kann, die blindlings gegen das System und gegen so ziemlich alles sind und immer denken, dass sie gegen ihre Unterdrücker kämpfen, aber mit dieser Haltung nähren sie nur das System, gegen das sie angeblich kämpfen, denn all diese Gruppen sind stark infiltriert, einige sogar absichtlich als kontrollierte Opposition geschaffen. Daher sind sie Teil desselben Systems, derselben Matrix.
Ich beziehe mich auf Menschen, die wissen, dass ihre ethischen Standards, nach denen sie leben, weit über denen der offiziellen Personen und Institutionen liegen, die ihre Normen der allgemeinen Bevölkerung auferlegen wollen und behaupten, dies sei zum Wohle aller.
Menschen, die stark genug sind, ihre eigenen Maßstäbe zu setzen und nach ihnen zu leben, im Einklang mit ihren Gedanken und persönlichen Überzeugungen und in einer Mentalität des Dienstes an anderen, als Ergebnis eines effektiven und verantwortungsvollen Dienstes an sich selbst, haben eine extrem starke Verbindung zur Quelle und logischerweise eine größere Lebenskraft, was wiederum bedeutet, dass ihre Manifestationsfähigkeit ebenfalls viel stärker und effektiver ist.
Die persönliche Verantwortung für sich selbst und für die eigene Seele schafft eine stärkere Verbindung zur Quelle und erhöht somit die Manifestationsfähigkeit beträchtlich, und zwar in direktem Verhältnis zur Gedankenfrequenz des Subjekts, wie ich bereits erwähnt habe.
Dienst an anderen beginnt mit Dienst an sich selbst
Der Dienst an anderen auf der Erde kann nicht gut geleistet werden, ohne zuvor einen wirksamen und verantwortungsvollen Dienst an sich selbst zu leisten, der als Grundlage dient, von der aus man anderen helfen kann. Wenn man sich nur dem Dinest an anderen hingibt, wird es bald niemanden mehr geben, der anderen dienen kann, da man schließlich vor Erschöpfung zusammenbricht, wenn man diesen opportunistischen anderen dient, die die guten Absichten ausnutzen.
Es wäre ideal, Gemeinschaften zu bilden, in denen Menschen mit einer Dienst-am-Anderen-Mentalität sich gegenseitig in einer vernünftigen Zusammenarbeit dienen können, wobei jeder auf die Bedürfnisse der anderen achtet, die ihrerseits keine Ausbeutung betreiben und umgekehrt ebenso wieder zurückgeben werden.
Mit Gemeinschaften meine ich nicht unbedingt Menschen, die wie in einem Dorf zusammenleben, obwohl das auch großartig wäre, sondern auch Gleichgesinnte, die selbst über Tausende von Kilometern hinweg zusammenarbeiten können.
Der Unterschied zwischen Karma und Dharma
In Karma zu leben bedeutet, einfach nur die von anderen auferlegten Regeln zu befolgen und in Angst und Schuldgefühlen zu handeln. In Dharma zu leben bedeutet, so zu leben, wie wir wirklich sind.
Karma ist die Summe der Konsequenzen einer Reihe von Handlungen, und viele dieser Konsequenzen können aus einer höheren Perspektive und einem aufgeklärteren Standpunkt betrachtet sehr künstlich und ethisch falsch sein.
Dharma bedeutet, unser wahres Selbst und all unsere Eigenschaften zu verkörpern – alles, was unser wahres Selbst aus unserer persönlichen Sicht definiert, und dabei die volle Verantwortung dafür zu übernehmen.
Im Dharma zu leben bedeutet somit, den Weg der Erleuchtung zu gehen – so zu leben, wie man wirklich ist und dabei seine Seele hervorzubringen.
Aus höherer Warte betrachtet verändern und entfalten sich ethische Maßstäbe, je mehr das Subjekt sein Bewusstsein und seine Achtsamkeit erweitert. Wenn ihr der Welt helfen und sie zu einem besseren Ort machen wollt, arbeitet an euch selbst, arbeitet an euren Seelen, erhöht eure Frequenz und manifestiert schöne Dinge.
Ihr alle da draußen, die ihr frei denkt, seid es, die wirklich eine positive Veränderung bewirken, und ihr müsst nicht einmal auf traditionelle Weise kämpfen. Alles, was ihr tun müsst, ist, eure beste Version zu sein und ein großartiges Leben für euch selbst zu manifestieren. Ihr verändert eure persönliche Welt zum Besseren, und die Welt um euch herum und eure Lieben werden sich ebenfalls verändern.
Quelle: Thoughts on Karma and Dharma (English)
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