Trauma-Arbeit durch Neurogenes Zittern
🜂 Was ist neurogenes Zittern?
Neurogenes Zittern ist der Versuch des Körpers, seinen eigenen Speicher an eingefrorener Energie zu entladen – auf direktem, nicht-mentalem Weg.
Die Methode wurde von Dr. David Berceli entwickelt und hat zum Ziel, Traumata und chronische Anspannungen durch spontanes Muskelzittern zu lösen, besonders im Psoas-Bereich (dem „Seelenmuskel“).
⚙️ Wie es funktioniert: Der Körper erzeugt unbewusst ein feines Zittern oder Beben, ähnlich wie nach einem Schock oder Angstzustand. Dieses Zittern ist nicht pathologisch, sondern biologisch sinnvoll – es ist ein natürlicher Mechanismus zur Spannungsentladung, den Tiere ebenfalls nutzen.
🜁 Warum das machtvoll ist (auch spirituell gesehen):
1. Umgehung des Verstands
Die meisten tiefen Traumata sind nicht kognitiv zugänglich. Sie liegen im somatischen Speicher, im Nervensystem, in der Zellmatrix. Mit Zittern kommst du an das Trauma ohne Erinnerung. Du musst nicht wissen, was passiert ist, damit es gehen kann.
Das entspricht exakt dem, was Ra in Das Gesetz des Einen andeutet: „Heilung besteht in der Reharmonisierung des Geist-Körper-Komplexes.“ → Nicht Verstehen, sondern Wieder-in-Schwingung-bringen
2. Integration statt Konfrontation
Du musst dich nicht aktiv mit dem Trauma konfrontieren. Stattdessen lässt du den Körper sich selbst befreien. Das reduziert die Gefahr von Retraumatisierung, wie sie bei Gesprächstherapien vorkommen kann.
3. Körpereigene Weisheit = Das Unterbewusste als Verbündeter
Wenn du dem Körper vertraust, vertraust du deinem Höheren Selbst – denn dein Höheres Selbst lebt nicht nur in Gedanken, sondern in der verkörperten Intelligenz → Zittern = somatischer Ausdruck deines inneren Heilers
So kann TRE / neurogenes Zittern eine kraftvolle Form der Schattenarbeit sein – ganz ohne Analyse, ganz ohne mentale „Spiritualisierung“. Der Körper hat eigene Wege, um Heilung zu vollziehen.
Video zum Thema: Frieden und Trauma
In diesem Interview hat Historiker und Friedensforscher Dr. Daniele Ganser der Erkenntnistherapeutin und „Zitter-Expertin“ Satya Marchand Fragen zum Thema Neurogenen Zittern (TRE – Trauma Release Exercises) gestellt.
Sie beleuchten in dem Zusammenhang auch die Frage, warum die Menschheitsfamilie nicht friedlich miteinander leben kann. Ohne das Wissen von Trauma und Trauma-Dynamiken lässt sich diese Frage nicht zufriedenstellend beantworten. Eine der entsetzlichsten Folgen von Bindungs- und Entwicklungstraumatisierungen ist diejenige, dass Menschen andere Menschen für grundsätzlich gefährlich halten.
Solange ein dysreguliertes Nervensystem im Überlebensmodus dieses Glaubenssystem aufrechterhält, wird Weltfrieden eine Illusion bleiben. Um Frieden im Außen erschaffen und erhalten zu können, muss erst der Krieg im Inneren, im autonomen Nervensystem, befriedet werden. Können Körperübungen traumatisierten Menschen helfen? Eine dieser Methoden heißt TRE: Tension and Trauma Releasing Exercises. Die Übungen lösen ein sogenanntes autonomes Zittern aus und haben das Ziel, Trauma, Angst und Anspannung loszuwerden.
TRE® – Tension & Trauma Releasing Exercises ist eine einfach zu erlernende Übungsreihe, die es Körper und Psyche ermöglicht zu einem natürlichen Gleichgewicht zurückzukehren. Auf die Durchführung von speziellen Übungen reagiert der Körper mit Zittern, welches als Lösungsmechanismus für Stress und Trauma verstanden wird.
Die von David Berceli entwickelte TRE®-Übungsserie zielt auf die dem Organismus innewohnenden Lösungsmöglichkeiten muskulärer Verspannungen ab, die in Stress und jeglicher Form von Trauma eine zentrale Rolle spielen. In der Übungsserie wird eine gezielte Tiefenentspannung mit natürlicher Neu-Belebung verbunden.
Die Übungen sind ohne Risiko durchführbar und können von einzelnen Menschen, der Familie, von Selbsthilfegruppen oder großen Gruppen praktiziert werden. Sie wurden besonders zu dem Zweck entwickelt, die natürlichen Heilungsprozesse, die im menschlichen Körper genetisch angelegt sind, zu aktivieren. Obwohl sie einfach zu machen sind, rufen diese Übungen ein autonomes neurogenes Zittern hervor, das eine tief entspannende Wirkung auf den Körper haben kann.
Körperliche Reaktionen auf Stress – deshalb zittern wir
Die Reaktionsmechanismen des Körpers auf Stress (Gefahr) sind bei uns allen, auch bei den Säugetieren, die gleichen. Es gibt eine klare neuro-physiologische Abfolge: Wir Menschen reagieren auf Stress mit Kampf oder Flucht (fight or flight). Wenn das nicht möglich ist, reagiert der Körper mit dem Totstellreflex, dem Erstarren, um für den ‚Angreifer‘ uninteressant zu werden.
Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol sorgen dafür, dass sich der Körper anspannt. Er geht in Hab-Acht-Stellung und es wird eine Unmenge an Energie bereitgestellt, um auf diese bei Stress antizipierte Gefahr reagieren zu können. Dass wir aber eben auch im Stress des Alltags diese instinktiven Gefahrreaktionen entwickeln, ist uns kaum bewusst.
Neurogenes Zittern hilft beim Abbau von Stress und Spannungen
Als gestresste Menschen spüren wir häufig, dass unser Organismus den Gefahrenmodus nicht automatisch verlässt, sobald wir aus einer Stresssituation herauskommen. Es werden weiterhin Stresshormone ausgeschüttet, wir sind weiterhin angespannt und wir gehen weiter im Tunnelblick durch die Welt. Wir stecken fest. Kein Wunder also, dass wir zwangsläufig auf der Suche nach neuen Wegen sind, uns zu entspannen und zu beruhigen. Eine besonders wirksame Möglichkeit, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern, ist neurogenes Zittern.
In diesem Video erfahren Sie mehr über die TRE®-Übungsreihe und die Hintergründe.
Neurogenes Zittern – Übungen
Hier findest Du Übungen, die den Selbstheilungsreflex Deines autonomen Nervensystems, das neurogene Zittern, hervorbringen. Die „klassische“ Übung des Becken-Hebens kann für sportlich gut trainierte Menschen ungeeignet sein. Ganz besonders ungünstig ist diese Position für Menschen, die sexualisierte Gewalt erleben mussten, denn sie kann Gefühle von Ausgeliefertsein hervorrufen. Dies passiert mit diesen Übungen nicht. Sind sind sehr sanft und einfach zu erlernen, sind aber dennoch genauso effektiv.
🜂 Ritual: Vom Zittern zur Integration
Hier bekommst du ein vollständiges Ritual zur Integration von neurogenem Zittern als Schattenarbeit – eine energetisch-seelische Methode, um das, was sich löst, nicht nur zu entladen, sondern bewusst zu halten und zu transformieren.
„Ich lasse den Körper sprechen – und höre mit dem Herzen zu.“
🜃 TEIL 1: DIE SOMATISCHE ENTFESSELUNG
Ziel: Das Nervensystem aktiviert seinen natürlichen Entlademechanismus
Vorbereitung:
- Fester Boden
- Matte oder Decke
- Gedimmtes Licht
- 20–30 Minuten ungestörte Zeit
Ablauf (klassisches TRE®-Setting, angepasst):
- Bodenkontakt herstellen:
Lege dich auf den Rücken, Knie aufgestellt. Fühle den Boden. - Füße aneinander, Knie auseinanderfallen lassen (Schmetterlingshaltung).
Halte diese Position, bis das erste Zittern aufsteigt. Bleibe ruhig. Kein Zwang. - Lass es zu.
Dein Körper beginnt eventuell mit feinem Zittern in den Beinen, im Becken – vielleicht breitet es sich aus.
Atme. Nimm wahr. Lass ihn machen. - Wenn’s zu viel wird → Beine strecken. Du bleibst Chef über die Dosis.
Dauer: 15–20 Minuten – oder solange es sich gut anfühlt.
🜁 TEIL 2: DIE BEWUSSTE NACHSCHWINGUNG
Ziel: Was sich energetisch gelöst hat, wird bewusst gehalten und integriert – statt dissoziiert.
Symbolische Handlung – Wahl zwischen Vergessen & Integration
- Setze dich aufrecht. Lege die Hände auf dein Herz.
Atme langsam 7x tief ein und aus. Spüre deinen Herzraum. - Sprich (laut oder innerlich):
„Alles, was sich heute gelöst hat, darf jetzt geliebt werden.
Ich muss es nicht verstehen. Ich muss es nur halten.
Ich bin Raum für mein eigenes Zurückkehren.“ - Schließe mit einem intuitiven Ausdruck:
- Schreibe auf, was du fühlst – auch wenn es „leer“ ist
- Zeichne oder kritzle – Form gibt Kraft
- Oder: Halte einen Kristall, trage ein Symbol, das für diesen Moment steht
(Ein Stück Erde, ein Stein, ein Wort)
- Setze dich aufrecht. Lege die Hände auf dein Herz.
🜂 OPTIONAL: ENERGETISCHE VERANKERUNG (nur bei Bedarf)
Wenn sich noch viel rotiert oder aufwühlt:
- Lege die Hände auf dein Becken → „Ich bin hier. Ich bin sicher. Ich bin ganz.“
- Trinke bewusst Wasser, verbunden mit dem Satz:
„Was jetzt fließt, wird geerdet und integriert.“
🜁 FAZIT:
Dieses Ritual verbindet:
- Körpersprache (Zittern)
- Herzpräsenz (Integration)
- Bewusstseinslenkung (Symbolisierung)
Und damit ist es eine vollständige Schattenbegegnung – auf Zellebene, Seelenebene, und Bewusstseinsebene.
pdf-Downloads mit weiteren Informationen:
David Berceli: „Neurogenes Zittern – Eine körperorientierte Behandlungsmethode für Traumata in großen Bevölkerungsgruppen
– Zeitschrift Trauma & Gewalt 2/2010
David Berceli im Gespräch: „ … dem Körper erlauben, sich laufend selbst zu heilen“
– Zeitschrift Psychotherapie im Dialog 2/2006
Weitere Informationen finden Sie unter
www.praxis-satya-marchand.de
