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Einige praktische geistige Rezepte

Wir leben in der Tretmühle der Sinne – neue Erkenntnisse, neue Erfahrungen – und wären wir auch überzeugt von ihrer Wahrheit – gehen nur zu leicht in der Leier des Alltags, im geruhsamen Zotteltrott der Banalität wieder verloren.

Niemand von uns darf erwarten, sogleich und für alle Zeit zu neuen Gesetzen, Prinzipien und Methoden des Daseins emporzuleben. Im vollen Bewusstsein ihrer Wahrhaftigkeit wird doch ein Teil – irgendein verborgenes Bockbeiniges in uns – sich still dagegen stemmen.

Dieses Teil ist das Materielle – die Erfahrung des Leibes – des Blutes – der Zellen.

Darum können neue Intuitionen nicht oft genug wiederholt werden: „Es gibt eine höchste Macht und waltende Kraft, die alles durchdringt und belebt.“

Wir sind ein Teil dieser Kraft.

Und als solchem ist uns die Fähigkeit gegeben, durch dauerndes schweigendes Verlangen, Beten oder Wünschen immer mehr von den eingeborenen Qualitäten dieser höchsten Macht in uns zu ziehen.

Jeder unserer Gedanken ist eine Realität – eine Kraft (bitte sich das zweimal vorzusagen).

Jeder Gedanke ist ein Baustein am werdenden Schicksal – im Guten wie im Bösen.

Wer gegenwärtig gezwungen ist, in einem hässlichen Hause zu wohnen, an einem schlechten Tisch zu speisen, unter Menschen zu leben, die roh und gemein empfinden, der weigere sich in seiner tiefsten Imagination gegen all dies Unwürdige! Er lebe geistig in einem schöneren Hause, an einem edleren Tische mit höheren Menschen, und dieser Zustand seines Gemütes wird ihn zum Besseren geleiten, ohne Mühsal, Bitterkeit und Zwang. Sei reich im Geiste, in der Phantasie und im Bewusstsein, und der materielle Reichtum folgt nach. Wer sich nur auf der untersten Sprosse der Leiter sieht, wird auch sein Leben lang dort bleiben.

Die dominierende Stimmung, sei sie nun gedrückt, sei sie sieghaft, ist es, die in Wahrheit alle physischen Bedingungen des Lebens im voraus wirkt. Setze künftigen Möglichkeiten nie die Grenze!

Sag nie: „Hier kann ich nicht weiter. Vor diesem oder jenem Manne werde ich stets zurückstehen. Oder: Mein Leib muss verfallen und zugrundegehen, weil viele menschliche Leiber in der Vergangenheit so verfallen und zugrunde gegangen sind.“

Denke nicht: „Meine Fähigkeiten und Talente sind nur die des gemeinen Durchschnitts – ich werde leben und sterben wie die vielen Millionen um mich!“

So denken viele unbewusst und kerkern sich in eine Lüge ein! Sie laden die üblen und peinlichen Folgen der Lüge auf sich!

Sie sperren sich aus von der Möglichkeit, dereinst aufzusteigen über die Grenzen der heutigen Welt Sie scheiden sich vom Pfad der höheren Wahrheiten ohne Not.

Jeder Mensch hat latent in sich eine Fähigkeit, ein Talent, ein nuanciertes Vermögen, das einzig ist wie sein Dasein; denn im unendlichen Geschehen ist unendliche Mannigfaltigkeit der Erscheinung, sei es ein Dasein, ein Sonnenuntergang oder ein Menschengehirn.

Verlange bisweilen, von aller Furcht befreit zu werden. Jede Sekunde solchen Verlangens wirkt ein weniges, um dich auf immer aus der Sklaverei der Furcht zu führen. Das unendliche Bewusstsein kennt keine Furcht, und es ist dein ewiges Erbe, dem unendlichen Bewusstsein immer näherzukommen.

Wir absorbieren die Gedanken der Menschen, mit denen wir am meisten sympathisieren und verkehren. Sind sie inferior und leben sie gedanklich in niedrigeren Sphären, so werden wir dauernd Schaden leiden – denn immer ist es der höhere und feinere Geist, der in ungleicher Gemeinschaft unterliegt.

Erfolgreiche werfen uns gleich Fäden die Gedanken des Erfolges zu – von den Erfolglosen geht immer ein Mangel an Ordnung, Mangel an Systematik, Geduld oder gläubiger Kraft aus, der von uns eingesogen wird wie Wasser von einem Schwamm. Besser gar keinen Verkehr als den mit zerfahrenen, ziellosen Menschen; denn ihre Gedankenströme isolieren uns von den Wesen unserer eigenen Art:: den wahren Freunden.

Wer sich keinen Rat in einer Lage, in einer Unternehmung, einem Geschäft weiß – der warte. Weise alle Gedanken an die Sache selbst zurück. Tue nichts. Das Wollen und der Vorsatz werden dadurch nur stärker werden. Man sammelt und speichert auf diese Weise nur Kräfte auf, die von überall herströmen; sie kommen in Form eines Einfalls, einer Inspiration, eines Zufalls oder einer Gelegenheit. Wir sind in diesem Warten nicht stille gestanden, die Aspiration trug uns im Gedankenstrom dem Einfall, der Gelegenheit entgegen! Wer in irgendeiner Unternehmung sich ausschließlich auf Menschen stützt, ist von der wahren Linie dauernden Erfolges abgekommen.

Von deinen Unternehmungen, deinen Plänen und Hoffnungen sprich nur zu solchen, von denen du ganz sicher bist, dass sie dir Erfolg wünschen. Sprich nie zu Leuten, die dir aus bloßer Höflichkeit zuhören; jedes Wort, das du sagst, bedeutet eine Kraft, die du deinem Unternehmen entziehst.

Die Zahl der Menschen, denen du dich mit Erfolg anvertrauen kannst, ist äußerst gering. Aber der gütige Wunsch eines einzigen Freundes, der dir durch zehn Minuten mit aufrichtigem Interesse zuhört, ist eine wirkliche lebendige, hilfreiche Macht, die sich dir paart, um von nun ab an deiner Seite zu deinem Heile fortzuwirken.

Wenn dein Ziel groß und gerecht ist, wirst du zu solchen Menschen geführt werden, denen du Vertrauen einflößt und zu denen du mit Sicherheit sprechen kannst.

Wenn du für dich selbst Gerechtigkeit verlangst, verlangst du sie im Namen der ganzen Rasse.

Wenn du es duldest, betrogen, übervorteilt, tyrannisiert zu werden, ohne inneren und äußeren Protest, so hältst du es mit dem Betrug und der Gemeinheit.

Zehn Minuten im Hader wider das eigene Schicksal verbracht oder im Neid gegen fremdes Glück, bedeutet eine Summe eigener Kraft, dazu verwendet, sich sein Los zu verschlechtern. Jeder Gedanke des Neides oder Hasses fliegt zurück wie ein Bumerang. Hässliche Empfindungen gegen die Menschen, die im Reichtum dahinrollen, sind eine Vergeudung, die uns nicht nur Unglück einträgt, sondern auch kommendes Glück im voraus zerstört.

Wem diese Empfindungen zur zweiten Natur geworden sind, der darf natürlich nicht erwarten, sie mit einem Schlage ganz loszuwerden.

Die üblen Gewohnheiten eines ganzen Lebens müssen nach und nach entwurzelt werden.

Das eigene Zimmer ist die Werkstatt, in der dies neue Ich aus neuen geistigen Elementen aufgebaut werden sollte, ein Raum, den kein Fremder betreten darf und auch wir selbst nur in den Stunden, da wir unserer klaren und frohen Stimmung ganz sicher sind; dort sollen wir unsere wachen Träume zur Vollkommenheit träumen, dann wird im Laufe der Zeit dieser Raum förmlich geladen werden mit Glück; von jedem Gegenstande werden die Erinnerungen früherer Gedanken uns entgegen strömen und uns über uns selber hinaustragen zu Leistungen, die wie Wunder erscheinen.

Üble Laune und Unselbständigkeit sind Krankheiten. Der kranke Geist zeugt einen kranken Leib! Die Majorität der Kranken bettet sich geistig das Krankenlager in mühsamer,jahrelanger Vorarbeit.

Je länger man hingegen den Zustand immerwährender froher Erwartungen kultiviert, desto weniger tritt die Gefahr ein, ihn auch nur zeitweilig zu verlieren, weil er zur zweiten Natur geworden ist und es uns gar nicht mehr freisteht, ihn selbst oder die unaufhörlichen angenehmen Erfahrungen, die er mit sich führt, zu zerstören.

Wir alle sind durchwegs aus Kräften aufgebaut, die man Gedanken nennt, und unbewusst ist unser ganzes Tun ein Beten ohne Unterlass! Beten natürlich nicht als ein bestimmtes Wortgefüge aufgefasst.

Wenn ein Mensch die dunkle Seite des Lebens betrachtet und immer wieder seine Enttäuschungen und Schicksalsschläge aufs neue überdenkt, so betet er um gleiche Enttäuschungen und Schicksalsschläge für die Zukunft. Wer Unglück erwartet, bittet darum und wird es auch zweifellos erhalten.

Wir tragen nicht nur unsern Leib in die Gesellschaft der Menschen, sondern eine Aura, die alle instinktiv für oder gegen uns einnimmt, einerlei ob wir schweigen oder sprechen. Denn was wir denken, ist von unendlich größerer Wichtigkeit, als was wir sagen. Es kreist die spezifische Atmosphäre um uns, die abstößt oder anzieht. Was immer uns widerfährt, ist die Folge einer langgehegten Stimmung. Die Stimmung der Rechtlichkeit erzeugt auf die Dauer die besten und bleibendsten Resultate – das ist nicht Sentimentalität, sondern einfach Wissenschaft. Weil diese Gedankenrichtung eben Gelegenheiten und Menschen gleicher Art herbeizieht, verlässliche, in denen unser Leben geborgen ruht.

„Lass nicht die Sonne untergehen ob deinem Zorn“ – in diesem biblischen Gebet liegt das Geheimnis der Gesundheit. Wer sich böse und bedrückt zur Ruhe legt, weilt geistig dann im Schlaf durch Stunden in der Sphäre des Übels und häuft Trübsal für den kommenden Tag.

Die Unsitte der Hast ruiniert mehr Existenzen, als man ahnt. Wer am Morgen seine Schuhriemen in der Stimmung von Hast und Unruhe schnürt, wird den ganzen Tag über zur Rastlosigkeit neigen. Bete darum, aus dieser wirren Strömung herauszukommen – zur Ruhe! Die geruhsamen Menschen halten das Leben in starken Händen; sie lenken mit wenig Gebärden, mit wenig Arbeit ihres Leibes den Gang der Dinge, doch klaren, hohen Hauptes! Wer immer morgens beim Erwachen, ob Mann, ob Frau, sich überwältigt fühlt von allem, was an diesem Tag zu leisten ist, wer sich hineingedrängt sieht in die Gehetztheit der Haushaltungssorgen und Geschäfte und Einkäufe und tausend dringender Dinge – der setze sich sofort für dreißig Sekunden nieder und sage sich: „Ich will mich nicht durch diese Pflichten jagen und meistern lassen. Ich will nur mit einem Ding beginnen und die andern sich selbst überlassen, bis dieses eine gründlich getan ist.“ Dann sind alle Chancen vorhanden, dass dieses eine glatt zu Ende geführt wird, und so der Reihe nach die übrigen. Das Kultivieren dieses ruhigen Stromes konzentrierter Gedanken trägt uns dann weiter zu vorteilhafteren Verhältnissen, Szenen, Ereignissen und Bekanntschaften als die halb irrsinnige Stimmung rasender Hast.

Wir alle glauben heute noch an viele Unwahrheiten. Wir glauben unbewusst. Der Irrtum wird nicht offenbar. So fahren wir fort, unseren unbewussten Fehlern gemäß zu leben – und die Leiden unseres Lebens fließen aus diesen unbewussten Fehlern.

Bete täglich um die Fähigkeit, das Falsche in den Vorstellungen zu erkennen, und wenn es weit mehr ist, als du erträumt, erschrick nicht!

Bist du leidend und glaubst, irgendeine Arzenei oder ein ärztlicher Rat könnte dir nützen, so nimm die Arzenei, befolge den Rat, aber immer mit dem stillen Gedanken am Grunde: Ich nehme diese Arzenei nicht als Heilmittel für meinen Leib, nur als Unterstützung meines Geistes, der bald die Kraft und Gabe erlangt haben wird, sich immer selbst zu helfen.

Lehre dein Kind niemals, gering von sich zu denken. Gewöhnt es sich, so zu empfinden, so werden auch andere sich gewöhnen, es niedrig zu achten, jetzt das Kind, später den Mann.

Nichts schädigt das Individuum mehr als Selbstverkleinerung, und manches Kind tritt geschwächt durch die Last jahrelanger Nörgelei ins Leben. Lehre dein Kind, nur Erfolg zu träumen und zu erwarten. Langandauernde Erwartung des Erfolges bringt Ursachen, Mittel und Wege zu diesem Erfolge.

Wir haben ja bis jetzt nur die vagsten Vorstellungen, was das Leben bedeuten könnte, welche Möglichkeiten in ihm ruhen. Ein Attribut des relativ vollkommenen Lebens wird der Menschheit kommen, da sie befähigt sein wird, ihren Leib beliebig zu erneuern, ihn beliebig lange zu behalten. Einen Leib, frei von Schmerz und schön über die Maßen! Sage von irgendeiner Sache – „sie muss geschehen“, und tausend Kräfte rühren sich, sie zu vollbringen, darum ist Vorsicht im Wünschen geboten – der Wunsch kann zu einem Fluche werden. Daher übe die Stimmung der Demut vor einem unendlichen Bewusstsein – sei immer bereit, zu empfangen von einer höheren Strömung, die dich die wahren Werte erkennen lehrt – und was du wünschen sollst!

Ob Mann, ob Frau – dein Leben kann nicht vollkommen sein, du kannst dich nicht von Kraft zu Kraft emporbauen, ehe du deinem zweiten Ich – deiner Ergänzung im anderen Geschlecht – begegnet bist und es spirituell erkannt hast. – Nach diesem Erkennen gibt es kein Scheiden mehr.

Seien wir beim Essen und Trinken stets eingedenk, dass wir bei jedem Bissen einen Gedanken in unseren Leib hineinbauen, gemäß dem Geist, in dem wir essen. Bemühe dich, freudig, frei und hoffnungsvoll zu sein bei deiner Mahlzeit – und kannst du diese Stimmung nicht halten, bete um sie!

Tag und Nacht das unendliche Bewusstsein um höchste Weisheit bitten, um Kraft und Freude, und dies in einer Stimmung des Gemütes, die die Überlegenheit jenes unendlichen Bewusstseins in Demut anerkennt, heißt in Wahrheit, der Flutwelle alles Besten sich hinzugeben. Denn immer höhere Erkenntnisströme fließen dann durch unser Sein, das in der rechten Richtung steht, diese Wellen aufzufangen, die uns nach und nach aus unseren Fehlern hinaustragen werden vom Besseren zum Besten. Es trägt uns allmählich in andere Umgebungen, auf andere Lebenswege und in die Nähe derer, nach denen unsere tiefste Not verlangt.

Positive und negative GedankenInhaltsverzeichnisGott in den Bäumen

 

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