Skip to content

Wie man seine Unternehmungen fördert

Welche Stellung ein Mensch auch bekleiden mag: Typist, Portier, Buchhalter, Cowboy, Beamter, kurz, was immer – wenn er in die Gewohnheit verfällt, sich immer in der nämlichen Position zu sehen, ohne höheren Wirkungskreis oder besseren Lohn, so hat er alle Chancen gegen sich! Er erzeugt diese widrigen Chancen selbst, da er die Vorstellung beibehält, die ihm sein eigenes Selbst im ewig gleichen Milieu zeigt. Aus Luftschlössern dagegen entstehen die Paläste der Erde!

Der Gemütszustand, in dem wir am häufigsten sind, ist eine Kraft, die Ereignisse für oder gegen uns lenkt!

Da gibt es Wesen, geboren mit Seelen, so ohne Schwung und Ziel und Weg, dass sie überhaupt nicht für sich selbst zu sorgen vermögen, nicht einmal Ererbtes erhalten können. Das sind Schulbeispiele für jene Denkform, die Misserfolge zeugt.

Andere wieder, in Armut geboren, häufen Wohlstand fast von allem Anfang an. Sie richten all ihr Denken, werfen all ihr Wollen auf ein Ziel und haben Erfolg – soweit man Geldverdienen an sich einen Erfolg nennen kann.

Das Fördern jedes Unternehmens beginnt in der Phantasie. Wer sich aus bescheidener Stellung zum Beherrscher von zwölf Eisenbahnlinien hinaufgearbeitet hat, war geistig immer seiner Stellung voran: hatte er eine Stufe erreicht, sah er sich schon auf der nächsten. Wer es erträgt, jahrelang Lumpensammler zu sein, hat sich gewiss nie anders gesehen, hat psychisch die Grenze des Lumpensammelns nie verlassen. Beneiden mag er wohl solche, denen es besser geht – er wünscht sich manches, was sie genießen -, aber nie hat er zu seiner Seele gesprochen: „Ich will und werde mich von diesem Berufe befreien, ich steige auf zu etwas Reinerem und Höherem als Lumpensammeln.“ Neid allein bringt aber nicht vorwärts, und so bleibt er ein Lumpensammler sein Leben lang.

Wer sich „bescheidet“, die schönsten Dinge dieser Erde als zu hoch über sich, als unerreichbar anzusehen, wer sich immer am Fuß der Leiter sieht, grollend gegen alle, die über ihm sind, wird höchstwahrscheinlich auch am Fuß der Leiter bleiben. Jeder geistige Hang, in dem wir eine gewisse Zeit verharren, bringt uns zu Dingen im Leben, die diesem Hange korrespondieren. Wer z. B. Pferde liebt und sich innerlich viel mit ihnen beschäftigt, wird höchstwahrscheinlich, wenn sich Gelegenheit bietet, dort hingehen, wo edle Pferde zu sehen sind; dabei wird er wahrscheinlich mit anderen Pferdekennern oder Freunden ins Gespräch kommen, er wird in irgendeine Relation zu Pferdekauf oder Zucht oder Pflege gebracht werden. Geht seine Vorliebe für Pferde nicht weiter als bis zu dem Wunsch, unter ihnen zu leben, sagt er sich in Gedanken: „Ich kann nur Wärter oder Kutscher sein“, und fühlt (geistig) den Abstand zwischen sich und den großen Pferdezüchtern und Stallbesitzern, so bleibt er wohl sein Leben lang Wärter oder Kutscher. Nimmt er sich aber vor, gerade in seiner Lieblingsbeschäftigung emporzukommen, fühlt er sein Recht, ebensogut wie ein anderer große Gestüte zu besitzen, so wird er wahrscheinlich dieses Ziel erreichen.

Warum? – Weil einfach dieser Gedanke ihn schon den leitenden Männern dieser Branche näher bringt. Sie fühlen unbewusst seine Ideen, sein Interesse, die Gleichheit des Strebens heraus; und ist er eifrig und ihrem Geschäft hingegeben, als wäre es sein eigenes (wie jeder Mensch es ist, der sich im Zustand der Aspiration befindet), so fördern sie ihn. Sie finden ihn nützlich; er hat Gelegenheit, ihnen auch persönlich näherzutreten; eine intimere Aussprache findet statt! Er wird unentbehrlich, es entsteht Freundschaft, dieser wichtigste Faktor in allen Unternehmungen; denn im praktischen Leben, in jedem Zweig menschlichen Strebens sind die Leute auf wechselseitige Hilfe und auf Vertrauen angewiesen.

Wer sich selbst gering wertet, wird von anderen nicht so hoch geschätzt, wie es der Fall wäre, wenn er Selbstachtung zeigte; auch wird niemand geneigt sein, ihm zu einer besseren Stellung zu verhelfen, – es ist keine Gedankenwelle da, die ihn trägt!

Mancher, der sich prüft, mag finden, es gebe Stellungen im Leben, in die er sich nie zu träumen wagte. Von zehn Abwaschfrauen würden neun es nie wagen, sich auch nur einen Augenblick im Geiste als Directricen jenes Hotel-Unternehmens zu denken, deren bescheidenstes Glied sie jetzt sind. Gelegentlich aber steigt eine Person aus ähnlich dürftiger Stelle zu einer weit höheren –: diese wagte den Gedanken. Das war die unsichtbare treibende Kraft, die sie emporführte.

Wo immer man sich im Geiste sieht, dauernd und beharrlich sieht, dahin wird man vom Schicksal getragen. Und wenn nicht ganz an das Ziel, so doch wenigstens in die Nähe, in eine Stellung, die jedenfalls besser ist, als ziel- und ambitionslos im Rinnstein zu stehen.

Wer sich fürchtet, Verantwortung zu übernehmen, und die sichere Ecke mit dem sicheren Gehalt vorzieht, wird immer mehr oder weniger eine Maschine bleiben, der Willkür anderer preisgegeben, und muss zusehen, wie der größere Gewinn aus seinen Fähigkeiten Fremden zufließt. Wer Verantwortung zu tragen wagt, reüssiert am besten. Wer es nicht wagt, muss der schlechter entlohnte Handlanger jener sein, die wagen können. Getraue dich, wenigstens in der Phantasie ein großes Unternehmen zu leiten oder hohe Summen zu verwalten! So im Stillen, im Kämmerlein des Geistes, zu wagen, gibt dich dem Spott der andern nicht preis. Es ist gerade so billig als sich am Fuß der Leiter zu sehen. Übe die Kunst, Erfolg zu erwarten. Ruhiges Erwarten des Erfolges ist überhaupt die beste, fruchtbarste Art, seine Gedankenkraft anzulegen, die es auf der Welt gibt!

Unglück fürchten, Hindernisse voraussehen, über möglichen Schwierigkeiten brüten – das ist ruinierend und der sicherste Weg zur Armut.

Verantwortung braucht nicht notwendig Sorge, Ärger, Unruhe und Aufregung zu bringen. Spirituelle Kultur, die gelernt hat, von Dingen wegzudenken, bis ihre Zeit da ist, entlässt den Gedanken an die Verantwortung, bis es zweckmäßig oder nützlich ist, ihm Einlass zu gewähren. So kann bisweilen ein kleiner Gemüsekrämer die halbe Nacht schlaflos über seinen kleinen Affären hinbringen und am Morgen dann, müde und übernächtig, weniger denn je geeignet sein, diese Dinge in Ordnung zu bringen, während ein Millionär, ein Großkaufmann der gleichen Branche die Fähigkeit hat, Sorgen abzuwerfen und im Schlafe neue Kräfte zu sammeln für die Verantwortung des kommenden Tages.

Es besteht ein allgemeines Bedürfnis nach besseren Dingen, als die Welt sie bisher gehabt hat: ein Bedürfnis nach besseren Häusern, feinerer Kost, höheren Vergnügungen! Unaufhaltsam wächst das Verlangen nach Besserem, das auch Entlohnung findet. Sage nicht innerlich, dass du der Welt von diesem Besseren nichts geben könntest. Du vermagst es. Denken „Ich kann nicht“, heißt jeder Möglichkeit den Riegel vorschieben.

Es ist einfach Vergewaltigung an dem Gesetz, das jedem gestattet, teilzuhaben an allem Besten dieser Erde. Wer sich mit dem bloßen Bewusstsein des Wertes zufrieden gibt, den die Sache hat, die er den Menschen bietet, sei sie nun technischer oder künstlerischer Art, und nicht auf Anerkennung seines Werkes dringt, begeht ein schweres Unrecht gegen sich selbst. Ungerechtigkeit gegen uns selbst ist aber auch Ungerechtigkeit gegen andere. Wer eine gute Sache, die er den Menschen anbietet, selbst niedrig einschätzt, der sendet eine Kraft von sich, die auch andere seine gute Sache missachten lehrt. Wenn du eine Schüssel mit echten Diamanten auf der Straße verkaufen wolltest, und deine Blicke und Gebärden drückten Zweifel an der Echtheit dieser Steine aus – neunundneunzig unter hundert Käufern würden deine Diamanten für Glas ansehen, einfach durch die Suggestion deiner Gedanken; und alle Chancen sind dafür, dass jener eine, der sie doch als echt erkennt, wenigstens den Versuch machen wird, dich zu betrügen, indem er deinen Zweifel unterstützt.

Wenn ein Mensch unaufhörlich die Sache, die er anbietet, verbessert und vervollkommnet, so wird die Welt bald die Vervollkommnung freudig erkennen und entsprechend wertschätzen. Wer die billigen Artikel verbreitet, den Schund, die Imitation, tritt die wertvollsten Instinkte der Menschheit mit Füßen, die nach dem Besseren strebt und bereit ist, dafür zu zahlen, vorausgesetzt, dass sie dann für ihr Geld auch wirklich Besseres erhält. Diese Konzession an die Billigkeit, dieses Kriechen und Unterbieten vor der Masse, die alles Minderwertige sucht, ist die Ursache jener billigen Kleider, die schon zerfallen, ehe man sie anzieht, der schlechten Häuser mit verfaulten Fundamenten, die Miasmen ausströmen und dann die teuren Leichenbegängnisse zur Folge haben. Hätte diese Pest der Verbilligung auch freien Spielraum, in die Natur überzugreifen, unser ganzer Planet würde zu bedeutend „ermäßigten Preisen“ plagiiert, und wir würden mit „abgelegter Luft und abgelegtem Sonnenschein“ versorgt. Glücklicherweise sind die wunderbaren Kräfte der Ewigkeit auf wachsende Verfeinerung und Veredlung gerichtet, wie sich aus der Geschichte der Erde zeigt, die sich aus dem Chaos und den wilden Formen der Tier- und Pflanzenwelt zu der heutigen Höhe entwickelt hat, die immer noch anwachsen muss, in dem Maße, wie mehr Licht und Weisheit und Kenntnis der spirituellen Gesetze in Männern und Frauen erwachen. Meide Menschen, die mutlos und abhängig sind und mit ihrer ewigen Erwartung des Unglücks Unglück herbeiziehen. In ihrer Gesellschaft, wer immer sie sein mögen, wirst du von ihrem Geiste absorbieren und unwillkürlich anders handeln – nicht mehr du selbst sein. Du wirst erfolgreiche Methoden nicht mehr so klar sehen, du schwimmst in ihrem verderblichen Gedankenelement!

Solches Meiden ist keine Herzlosigkeit, – Unglück ist Schuld oder Mangel an Einsicht.

Menschen des Erfolges gravitieren aus Instinkt zu ihresgleichen, meiden die Pechvögel! So folgen sie einem Teil des Gesetzes; doch auch ihr Erfolg ist meistens einseitig, weil sie eben nicht das ganze Gesetz kennen. Unter „einseitigem Erfolg“ verstehe ich jene Häufung von Geld und Ehren, die mit der Gesundheit und aller Fähigkeit, den Ertrag der Mühe zu genießen, erkauft ist.

Die Absorption minderwertiger, abhängiger Gedanken von anderen hat schon manches Unternehmen zugrunde gerichtet. Du siehst heute vielleicht einen Weg ganz klar, du bist hoffnungsvoll, tatfreudig! Morgen ist alles wie umgewechselt! Du hast das Vertrauen in deine Ideen verloren, siehst nur Misserfolg, bist im tiefsten Mauseloch! Warum? Weil du dich unter ziellosen, gleichgültigen Menschen bewegt hast. Wenn du auch nicht über deine Pläne mit ihnen gesprochen hast, – ihr inferiores Denken klebt an dir wie Pech! Es hat deine Visionen erdrückt, verfärbt, umwölkt. Es ist wahr, dass fremde Gedanken ebenso in unser Wesen eindringen können wie faule Dämpfe in unser Haus. Sage dir unaufhörlich: „Ich will mich nicht von irgend jemand knechten lassen“, und du bahnst dir einen Weg aus Sklaverei, Abhängigkeit und Bettlertum!

Bist du weitsichtig, hoffnungsvoll und energisch, und ist dein Unternehmen auf Recht gebaut, so fühlt die Welt in dir den kommenden Mann. Sie fühlt dich, ehe sie dich von Angesicht kennt.

Der spirituelle Ozean fühlt dich und die Wellen, die vor dir hergehen! Das bahnt, bildet und baut die Erfolge in der Sphäre der Wirklichkeit. Was also zu dir strömt, – gib es weiter, lass es zirkulieren, – jedem wird gegeben in dem Maße, wie er gibt. Lass dich nie vom Gelderwerb hinreißen. Vermögen um den Preis der Gesundheit erwerben, heißt sich die Füße abschneiden, um dafür ein Paar Stiefel zu kaufen. Alle Unternehmungen können ohne Hetzerei, Mühsal und Roboten vollbracht werden. Bist du geplagt, so ist das ein Zeichen, dass etwas an deinem Geschäft falsch ist. Wenn Geist und Leib spielend und harmonisch arbeiten, wird die größte Kraft entfaltet. Diese Kraft, zwei Stunden lang richtig geübt, muss mehr vollbringen als zehn Stunden „Hetzerei“!

Niemand kann ein Unternehmen fördern, das er nicht liebt, bei dem nicht sein ganzes Herz ist. Er muss ein unaufhörliches Interesse haben, es zu verbessern, eine Freude, es zu heben! Niemand kann Erfolg in einer Sache haben, die er in Gedanken nicht stetig erweitert und vervollkommnet. Alle großen Unternehmungen sind Gedanken, immer und immer wieder geistig durchlebt, ehe sie die Form der Wirklichkeit annehmen. Dieses Denken zieht immer neue Kraft aus der Umgebung an sich, wie eine Lösung, die im Begriff ist, sich sichtbarlich zu kristallisieren.

Wenn du aufhörst, ein Geschäft in Gedanken auszubauen und zu erweitern, so beginnt es abzusterben; es erhält sich vielleicht scheinbar eine Zeitlang noch auf der Höhe, muss aber neueren Unternehmungen weichen, die ähnlichen, aber energischeren Gedankenströmen entfließen. Wichtige und große Pläne sollten oft durchgesprochen werden, doch nur mit Menschen, die ähnliche Ziele und Interessen haben. Die Besprechungen sollten regelmäßig zu derselben Zeit und womöglich auch im gleichen Raum stattfinden, nicht an einem beliebigen Ort, nicht in einem Restaurant, auf der Straße oder auf der Eisenbahn. Dadurch geht Kraft verloren, und Geheimnisse werden preisgegeben, auch wenn kein Lauscher zur Stelle ist. Das Sprichwort „Wände haben Ohren“ ist eine Wahrheit. Ein Agent – unsichtbar, geschäftig, diebisch und verschlagen – lauert immer an vielbesuchten Orten, in jedem Raum, der nicht psychisch eingefriedet ist, und entwendet Geheimnisse, um sie in fremde Gehirne zu tragen.

Bleibt ein Zimmer ausschließlich diesen intimen Besprechungen reserviert, die friedlich und angeregt zugleich sein sollen, und wird das Zimmer durch lange Zeit in solcher Weise benützt, so wird darin eine Gedankenatmosphäre geschaffen, die den Unternehmungen selbst förderlich ist. Sie wird stärker und stärker werden, so dass neue Ideen dort leichter und schneller als anderswo sich einstellen.

Es wird ein Ort der Eingebungen werden, wo der Geist Einflüsterungen offensteht. Wird aber in einem solchen Raume zornig und heftig argumentiert, oder ist einer aus dem Kreise heimlich in seinem Inneren gereizt, so gebiert das eine üble Kraft, die nach jeder Richtung hindernd und schädigend auf alle Dinge des Lebens wirkt.

Deine wahre Frau ist dein bester Partner bei jedem Unternehmen. Ob physisch oder durch Existenzformen von dir getrennt, – geheimnisvoll verbunden bleibt sie dir von Ewigkeit. Fließt ihr Leben materiell an deiner Seite dahin, so wirst du sie daran erkennen, dass alle deine Angelegenheiten – alles, was dein Wohl betrifft – ihr tiefstes Interesse wecken. Dann höre getrost ihren Rat, achte auf ihre Intuitionen, ihre Sympathie und Antipathie, was Menschen und Dinge betrifft!

Verhöhnst du sie und ihre Einbildungen, bist der Ansicht, dass „Frauen nichts von Geschäften verstehen“, scheuchst du sie zurück in die Grenze des Haushaltes, so verkümmerst du dir selbst die beste Stütze, trübst das sicherste Seherauge, das deinem Wohle strahlt.

Tyrannei oder Wie wir einander mesmerisierenInhaltsverzeichnisBeichte

 

An den Anfang scrollen