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Die Tradition des Kriya Yoga, die Heilige Lehre der Gottes- und Selbstverwirklichung

Die Tradition des Kriya Yoga

Kriya Yoga ist eine viele Tausend Jahre alte indische Tradition, die in sehr ähnlicher Form auch von einigen anderen spirituellen Traditionen in anderen Kulturkreisen dieses Planeten gelehrt wurde.

Den alten Überlieferungen zufolge wird die Technik des Kriya Yoga bereits von Urzeiten an gelehrt, um allen Wesen die Möglichkeit zu geben, sich aus den Fängen der kosmischen Illusion zu befreien.

Sie ist eine uralte Meditationstechnik der Energie- und Atemkontrolle, oder Pranayama. Sie ist Teil eines umfassenden spirituellen Weges, der neben der richtigen Lebensführung weitere Meditationspraktiken umfasst.

Die Kriya-Technik war viele Jahrhunderte lang im Verborgenen. Sie wurde 1861 wiederbelebt, als der große Yogi Mahavatar Babaji die Technik seinem Schüler Lahiri Mahasaya lehrte. Lahiri lehrte die Technik dann seinem Schüler Sri Yukteswar, der sie an seine Schüler weitergab, darunter auch Paramhansa Yogananda.

Yogananda machte Kriya Yoga durch sein Buch Autobiography of a Yogi und durch sein öffentliches Lehren im Westen bekannt. Kriya wird bis heute in einer ununterbrochenen Verbindung der spirituellen Nachfolge gelehrt.

In der Bhagavadgita wird der Kriya beschrieben als „rajavidya rajaguhyam“ – das Königswissen, das Königs-Geheimnis (oder die Weisheit aller Weisheiten , das Geheimnis aller Geheimnisse) [Bhagavadgita 9;2]. Weiter erklärt die Gita in Kapitel 4;1, dass die Technik des Kriya ursprünglich von Viviashvan, dem Sonnengott, an seinen Sohn Manu weitergegeben wurde.

Manu ist in der indischen Mythologie etwa gleichbedeutend mit dem christlichen Adam der Bibel. Er gab die Technik weiter an seinen Sohn Iksvaku, den Gründer der ersten Königsdynastie des alten Indien, Krishna übergab die Technik Arjuna, und so wurde der Kriya Yoga von Generation an Generation weitergegeben, vom Vater an den Sohn, vom Guru an den Schüler.

Im Laufe der Zeit jedoch und durch die verschiedenen Wandlungen des Menschen, geriet diese Technik zu verschiedenen Perioden wieder in Vergessenheit. Den Überlieferungen zufolge gab der Herr jedoch das Versprechen, immer dann, wenn die Dunkelheit im Geiste der Menschen wieder die Überhand zu gewinnen beginnt, in Gestalt eines Avatares zurückzukehren um seine Lehren wieder und wieder zu lehren, auf das die Menschen irgendwann wieder zurück zu ihrem wahren Selbst finden.

Es zeugen nicht nur die alten Schriften Indiens davon, dass die Technik des Kriya Yoga und dessen Tradition weit in der Geschichte zurückreicht, es gibt auf der ganzen Welt Hinweise und Belege verschiedener Traditionen und Kulturen, das diese Methode, unter unterschiedlichen Namen, weite Verbreitung findet. So wird im chinesischen Qi Gong eine beinahe identische Methode angewandt und selbst in orthodoxen ostchristlichen Kirchen findet man ähnliche Praktiken wie die des Kriya Yoga.

Jesus Christus oder Jesus von Nazareth, war ein solcher Avatar, ebenso wie Babaji , Buddha, Rama oder Krishna. Sie erschienen stets in kritischen Phasen der Entwicklung der Menschheit und sie werden wieder erscheinen. So kam Siddharta Gautama und lehrte das, was man später als Buddhismus bezeichnete.

Dann erschien Adi Shankara, um das ursprüngliche Dharma wieder zu verbreiten, aber nicht lange dauerte es, bis auch die Lehren dieses Avatares wieder vergessen waren. Jedoch geschah solches nicht nur in Asien, sondern überall in der Welt und bei einer Unzahl verschiedener Wesen, denn dies ist lila, Gottes Spiel.

Die Lehren des Kriya Yogas bestehen nicht nur aus Techniken der Meditation, sondern beinhaltet eine eigene besondere Weise, sein Leben zu führen, deren Wahrheiten und Weisheiten dieselben Grundlagen und Ursprünge haben wie die großen Religionen dieser Welt, und man kann im Grunde eine Vielzahl an Texten und Lehren aufrechter Wahrheitssucher mit in den Kontext des Kriya Yogas einbeziehen, denn der Kriya ist ein universeller und vielfältiger Weg.

Jedoch müssen wir an diesem Punkt um Verständnis bitten, dass wir zwar alle Informationen rund um das Thema Kriya behandeln können, jedoch nicht die eigentliche geheime Kriya-Technik selbst, dazu müsst ihr euch an einen Acharya (spiritueller Yoga-Lehrer bzw. Guru) wenden, welche dafür ausgebildet ist, Einweihungen zu vergeben.

Kriya-Tradition

Kriya Sangha

Wir wollen verbinden, nicht trennen – denn das ist es was die meisten Organisationen tun – sie trennen sich selbst von den anderen , und so ist es nicht nur in allen großen Religionen sondern auch im Kriya.

Es gibt immer mehr neue Zweige, Abspaltungen und Meinungsverschiedenheiten im Kreise der Praktizierenden – doch solches tat den Religionen nicht gut und tut es dem Kriya Yoga ebenso wenig. Wir alle leben in einer Zeit der Wandlung und gewaltige Veränderungen stehen uns bevor und was wir brauchen ist nicht Habsucht, nicht Engstirnigkeit und auch nicht Konkurrenzkampf, was wir wirklich brauchen, ist eine neue Gemeinschaft („Sangha“)- aber eine, der alle Menschen angehören, die Gemeinschaft, die Einheit MENSCH, und der Weg dorthin ist nicht zwangsläufig lang, er wäre so kurz wie ein Augenschlag, wäre die Menschheit nur bereit dazu und willens, sein Dasein in Harmonie mit allen Dingen zu leben.

Was wir brauchen sind offene, glückliche und freie Wesen und keine engstirnigen, verzweifelten Wesen die sich in ihren selbsterschaffenen Kerkern gefangen halten. Erkennet, der Weg und das Ziel liegt inwendig in euch selbst!

Paramhansa Yogananda sagte einmal:

I did not come here to create a new church, sect or cult.
I do not believe in such things. I come here to bring you living truth…“
(Lake Shrine dedication)

und wir wollen diese lebendige Wahrheit leben, als eine Gemeinschaft, auf einem Weg wandernd, einem Ziel entgegen…

Nach Yogananda ist Kriya Yoga die effektivste Technik, die der Menschheit heute zur Verfügung steht, um das Ziel des Yoga zu erreichen: die Vereinigung mit dem Göttlichen. Kriya Yoga ist so effektiv, weil es direkt mit der Quelle des Wachstums arbeitet – der spirituellen Energie tief in unserer Wirbelsäule.

Alle Yogatechniken arbeiten mit dieser Energie, meist indirekt. Yogastellungen können zum Beispiel helfen, die Wirbelsäulenkanäle zu öffnen und die Energie in der Wirbelsäule auszugleichen. Yoga-Atemübungen oder Pranayama können dazu beitragen, diese Energie zu wecken.

Kriya Yoga ist jedoch direkter. Er hilft dem Praktizierenden, die Lebenskraft zu kontrollieren, indem er sie mit Bewusstsein und Willen geistig die Wirbelsäule hinauf und hinunter zieht. Laut Yogananda entspricht ein Kriya, der etwa eine halbe Minute dauert, einem Jahr natürlichen spirituellen Wachstums.

Kriya ist in seiner Wirksamkeit auch sehr praktisch. Kriya Yogis stellen fest, dass es ihre Konzentrationsfähigkeit steigert, dass sie im Beruf und im Familienleben effektiver werden und dass sie in jeder Hinsicht bessere Menschen werden.

Die heilige Lehre der Gott-Verwirklichung und Gott-Vereinigung

Der Mensch ist ein Lichtwesen, das sein Bewusstsein durch verschiedene Bewusstseins-Träger zum Ausdruck bringen kann. Einmal im physischen Körper verankert, durchläuft das menschliche Bewusstsein einen Lern- und Bewusstseins-Erweiterungsprozess.

Dieser Entfaltungsprozess dauert in der Regel viele Dutzend oder Hunderte von Inkarnationen. Dieser Vorgang kann wesentlich durch die Anwendung bestimmter, überwiegend feinstofflicher Techniken verkürzt werden.

Die wahre Grundlage der Religion ist nicht der Glaube, sondern die intuitive Erfahrung. Intuition ist die Kraft der Seele, Gott zu erkennen. Um zu wissen, worum es in der Religion wirklich geht, muss man Gott kennen.

-Paramhansa Yogananda aus Die Essenz der Selbstverwirklichung

Der bleibende Beitrag, den Yogananda dem Westen gebracht hat, ist der nicht-sektiererische, universelle spirituelle Weg der Selbstverwirklichung.

Yogananda gab dem Begriff Selbstverwirklichung diese Definition:

Selbstverwirklichung ist das Wissen in allen Teilen von Körper, Geist und Seele, dass du jetzt im Besitz des Reiches Gottes bist; dass du nicht beten musst, dass es zu dir kommt; dass Gottes Allgegenwart deine Allgegenwart ist; und dass alles, was du tun musst, die Verbesserung deines Wissens ist.

Als Mittel, um diesen erhabenen spirituellen Zustand zu erreichen, weihte Yogananda seine Anhänger in die uralte Technik des Kriya Yoga ein, die er die “ Düsenflugzeugroute zu Gott“ nannte.

Die erste Kriya Yoga-Einweihung umfasst verschiedene Übungen, die dazu dienen

  • Die Chakren zu öffnen und zu reinigen
  • Energiekanäle zu öffnen und durchlässig zu machen
  • das Bewusstsein und die Lebenskraft aus dem physischen Körper durch alle Hüllen (Astral- und Kausalkörper) hindurch in die Seele und zu Gott zurückzuführen
  • korrekte und erfolgreiche Meditationstechniken zu erlernen und zu praktizieren
  • feinstoffliche Körperhüllen zu reinigen und aufzulösen
  • Karma aufzulösen

Das Endziel des Kriya-Yoga ist die Befreiung der bewussten Seele vom Kreislauf der Reinkarnation (Samsara) und deine Einheit in Gott. Durch Kriya-Yoga bereitest du dich auf Samadhi, die Gottesverwirklichung vor. Nicht durch Flucht, sondern nur durch intensivstes göttliches Lieben, versöhnen mit allem und allen und durch Auflösen aller Bindungen, allen Karmas erreichst du Freiheit in Liebe – Freiheit in Gott – für den Rest der Ewigkeit.

Kriya Yoga im ganzheitlichen Sinne beinhaltet ebenfalls

  • einhalten bestimmter Lebensregeln – geistiger Gesetze – in allen Lebenslagen. Zu Beginn sind dies besonders vollkommenes Verständnis und Anwendung von Yama und Niyama in allen Lebenslagen.
  • eine bewusste, spirituelle Lebensweise im Handeln, Denken und Fühlen (siehe nächstes Kapitel)
  • eine bewusste, reine Ernährung, die im Laufe des Fortschritts vegetarisch wird
  • einen spirituellen Umgang mit der ganzen Schöpfung in deinem gesamten Leben – allen Lebenssituationen.
  • die Befreiung seiner Seele und als Lebensziel und -Zweck vollkommene Hingabe an Gott

Der anfängliche Zeitaufwand für Kriya-Yoga pro Tag beträgt ca. 90 Minuten. Im späteren Verlauf der Kriya-Yoga Praxis verlängert sich dieser Zeitaufwand auf 3 Stunden oder mehr, je nach Freiheitsdrang des Gott-Suchenden.

Kriya Yoga ist eine wissenschaftliche Methode der Selbstverwirklichung und daraus resultierenden Gottesverwirklichung, die seit vielen Tausend Jahren von zahlreichen Menschen gelehrt und angewandt wurde. Viele große Heilige der letzten Jahrhunderte und Jahrtausende sind durch Kriya Yoga zur Befreiung ihrer Seele und Einheit mit Gott gelangt. Kriya Yoga ist frei von jeder Kirche und frei von jeglicher Religion, lässt es aber jedem Gottsucher offen, in seiner bisherigen Religionsgemeinschaft zu verbleiben.

Grundregeln deines spirituellen Lebens auf dem Weg zu Gott

Als freies heiliges Kind bist du von Gott geschaffen, frei sollst du auch bleiben und zu Gott gehen dürfen. Vollkommen frei von jeglicher Verpflichtung einer Seele, Person oder Organisation gegenüber.

Gott wird dein Guru sein auf dem Weg in deine göttliche Heimat. Er mag dich direkt führen oder dir einen physischen Guru schicken – was immer besser, liebevoller und effizienter für dich und alle Beteiligten ist. Die Liebe von und zu deinem Guru wird dich zu Gott führen, jedoch sollst du Gott alleine anbeten und über alles lieben. Nur göttliche Liebe soll zwischen dir und deinem auserwählten Guru sein.

Kriya Yoga ist ein sehr mächtiges »Fahrzeug« auf dem Weg zu Gott, aber die Liebe zu Gott ist der einzige »Treibstoff« der dich auch sicher zu Gott führt und dieses „Fahrzeug“ in Bewegung hält. Gott ist die Quelle allen Seins, aller Liebe, aller Schöpfungen. Gott ist dein Ursprung und sollte dein alleiniges Ziel sein.

Strebe auf deinem spirituellen Weg immer zu Gott. Achte und liebe alle Menschen im Himmel wie auf Erden, aber trachte nach Einheit mit Gott in allem was du tust, fühlst und denkst.

Alles ist durch Gott geschaffen und Gott ist in allem enthalten. Alles Leben ist durch Gott. Also lerne alles zu lieben, dich selbst lieben zu lassen von allen und alle Wesen der Schöpfung, den Planeten der dich ernährt, Menschen, Tiere, Pflanzen, alle Wesen jenseits des Physischen zu lieben von ganzem Herzen und aus tiefster Seele.

Führe ein Leben in Harmonie mit der vollkommenen, göttlichen Liebe. Beachte die Regeln von Yama und Niyama, lerne sie zu verstehen und auf dem Weg des Lieben-Lernens anzuwenden bis du in der Lage bist, die innewohnende göttliche Liebe frei zu leben und sein.

Reinige Körper und Geist durch gesunde Nahrung, reine Getränke und Gedanken der Liebe in allen Situationen deines Seins.

Führe ein Leben dessen wichtigster Inhalt vollkommene göttliche Liebe ist. Übe in Beruf, Freizeit und Privat Tätigkeiten aus, die du in vollkommener Harmonie mit der dir innewohnenden göttlichen Liebe ausüben kannst.

Wähle Lebensziele, die dich stetig deinem spirituellen Ziel näherbringen. Löse dich laufend von allen Bindungen an irdisches.

Sei ein bewusster Gast auf Erden, bewusst dass du jederzeit innert Sekunden die Erde und jeden beliebigen Aufenthaltsort verlassen kannst. Hinterlasse alles stets in reinlicher Ordnung und bleibe in jeder Hinsicht immer frei.

Sei jederzeit bereit alles loszulassen, was du besitzt oder tust. Gott kümmert sich um alles, auch um all deine irdischen und sonstigen Angelegenheiten.

In allen Situationen deines Lebens solltest du lernen zu lieben.

Liebe möge aus deinen Händen fließen wenn du arbeitest oder jemanden berührst,

aus deinen Augen, wenn du jemand anschaust,

aus deinen Worten, wenn du jemand ansprichst,

aus deinen Gedanken, wenn du an jemanden denkst,

aus deinem Herzen, wenn du Gefühle empfindest,

aus deinem ganzen physischen und feinstofflichen Körper.

Liebe ist dein Wesen – Liebe ist die Manifestation deines Wesens.

Gott ist Liebe – so ist auch dein Wesen Liebe – denn du bist ein heiliges Kind Gottes.

Liebe all diejenigen am allermeisten, die dir das Leben am schwierigsten zu machen »scheinen«, es sind diejenigen, die dich Gott am nächsten bringen können, wenn du gelernt hast auch sie aus tiefster göttlicher Seele zu lieben.

Sei aus tiefster Seele Gott und allen beteiligten dankbar für alle Lektionen des Lebens. Sie dienen dazu, dich ein erwachsenes Kind Gottes werden zu lassen, indem du in vielerlei verschiedene Energien eintauchen darfst, um darin zu wachsen und deine Heiligkeit zu verwirklichen und zu sein.

Da Gott Liebe ist gibt es aus jeder Situation immer einen Weg der Liebe zu Gott.

Jedes »Problem« lässt sich durch göttliche Liebe lösen. Liebe bis du alles im Leben und deinem gesamten Sein in Liebe tun kannst.

Sei ein Gast auf Erden – einem Engel gleich – hinterlasse nur Spuren der Liebe wo immer du erscheinst.

Mache deinen physischen Körper zu einem Tempel Gottes, aus Liebe geschaffen – zum Lieben geschaffen.

Kriya Yoga-Einweihung

Die Einweihung ist eine heilige Handlung, bei der dem Anwärter die erste Erfahrung eines Mittels gegeben wird, mit Hilfe dessen er/sie etwas an Wahrheit verwirklichen kann. Dieses Mittel ist ein kriya oder eine “praktische yogische Technik”, und die Wahrheit ist ein Portal zum ewig-unendlichen Einen. Da diese Wahrheit jenseits von Namen und Form ist, kann sie nicht durch Worte oder Symbole mitgeteilt werden. Sie kann aber erfahren werden, und dafür braucht man einen Lehrer, der die eigene lebendige Erfahrung der Wahrheit mitteilen kann. Die Technik wird zum Vehikel, durch das der Lehrer sich mit dem Praktikanten über das Mittel zur Realisierung der Wahrheit im eigenen Selbst austauschen kann.

Während der Einweihung findet immer eine Energie- und Bewusstseinsübertragung zwischen dem Initiierenden und dem Einweihungs-Empfänger statt, auch wenn der Empfänger nichts davon merkt. Die Übertragung mag vielleicht nicht wirken, wenn der Student voller Fragen und Zweifel oder abgelenkt ist.

Deshalb sucht der Einweihende den Aspiranten zuerst vorzubereiten und die Umgebung zu kontrollieren, so dass potentielle Störquellen beseitigt oder reduziert werden. Tatsächlich nimmt der/die Einweihende das Bewusstsein des Einweihungs-Empfängers in sich auf und beginnt es über die gewohnten mentalen und vitalen Grenzen auszuweiten.

Es findet eine Art Einschmelzung der üblichen Mentalitäts- und Vitalitätsbegrenzungen statt, was die Aufwärtsbewegung des Bewusstseins zu einer höheren Ebene sehr erleichtert. Dergestalt wird der Aspirant für die Existenz seiner eigenen Seele, oder seines höheren Selbst, offen – eine Existenz, deren Gegebenheit für die meisten Personen bis dahin verschleiert blieb. Aufgrund des erhöhten Bewusstseins erhält der Aspirant zumindest erste Vorstellungen und Einblicke, was das Potential ihres Bewusstseins und ihrer Energie anbelangt. Eben dies ist mit der Anhebung der Kundalini beim Schüler gemeint. Meistens passiert das nicht dramatisch in der ersten Sitzung, sondern es geschieht allmählich über eine gewisse Zeitdauer, welche wiederum vom fleißigen Bestreben des Studenten, das Gelernte in die Praxis umzusetzen, abhängig ist.

Damit die Initiation wirksam wird, sind zwei Dinge wesentlich: die Vorbereitung des Studenten bzw. Empfängers, und die Präsenz eines Einweihenden, der das eigene Selbst realisiert hat. Während die meisten spirituellen Sucher dem zweiten Faktor sehr viel Gewicht zumessen und nach einem vollendeten Guru suchen, befassen sich nur wenige mit der eigenen Vorbereitung.

Vielleicht ist es ein Fehler der menschlichen Natur, jemanden zu suchen, der “es für einen tut”. In unserem Fall hieße das: “Gib uns Selbst-Realisierung”, oder, “Gott-Verwirklichung!” Zwar kann der Guru oder Lehrer einen in die rechte Richtung schicken, doch muss der Sucher dieser Richtung auch folgen wollen. Häufig ist der Aspirant intellektuell bereit, der Orientierung zu folgen, wird jedoch von seiner Menschnatur dazu verführt, in Ablenkungen, Zweifeln oder Wünschen hin- und herzuschwanken. Selbst wenn man also den perfekten Lehrer findet, kann die Initiation so vergeblich sein wie die Aussaat von Samen auf einem Fußweg aus Beton – wenn man nicht Qualitäten wie Glaube, Beharrlichkeit, Aufrichtigkeit und Geduld entwickelt hat.

Traditionellerweise wurde aus diesem Grund die Einweihung auf jene beschränkt, die sich vorbereitet hatten, und das manchmal jahrelang. Wohl konnten die ersten Einweihungen einer größeren Zahl von Aspiranten gegeben werden; aber die höheren Initiationen wurden nur denjenigen gegeben, die die Qualitäten eines wahren Schülers entwickelt hatten. Wie Jesus sagte: “Viele werden gerufen, doch wenige sind auserwählt”, so erfüllen nur wenige die schweren Anforderungen an die Disziplin eines Schülers.

Ein „Verehrender“ (engl. „devotee“) ist jemand, der nach einem Pfad oder einem Lehrer sucht; die Suche mag sich sehr lange hinziehen, bis man schließlich bereit ist, sich für einen Lehrer oder eine Disziplin zu entscheiden. Man wird vielleicht von einem zum anderen Lehrer bummeln – zuhören, zuschauen, ein wenig ausprobieren, wie beim Vergleichen von Kaufhaus-Schaufenstern.

Am Ende dieser Phase wird man ein Schüler und entscheidet sich dafür, die vom Lehrer verschriebene spirituelle Disziplin einzuhalten. Da die spirituelle Disziplin beharrliche Anstrengung über einen längeren Zeitraum erfordert, wenn es denn zu nachweisbaren Ergebnissen kommen soll, benötigt man Glauben an die Wirksamkeit der Übungen, Ausdauer, die Unterstützung durch einen Lehrer und – göttliche Gnade. Falls der Lehrer authentisch ist, wird er/sie immer dazu bereit sein, auf die Nachfragen des Studenten zu reagieren oder jemanden zu finden, der dazu in der Lage ist. Göttliche Gnade ist auch immer verfügbar, wenn man versteht, für sie offen zu sein. Was also problematisch erscheint, das sind der Glaube und die Beharrlichkeit des Studenten. Der Lehrer oder Guru kann den Prozess durch die Einweihung in Gang setzen, kann inspirieren und ermutigen; jedoch liegt es am Studenten, sich dem Prozess mit Vertrauen und Ausdauer zu widmen.

Wenn man die kriyas oder Techniken lernen sollte, ohne initiiert zu sein, würden sie dann wirksam sein? Anbetrachts dessen, was oben ausgedrückt worden ist, kann die Antwort nur ein definitives Nein sein! Dies ist der Grund, warum der Student gar nicht inspiriert wird, wenn er versucht, Techniken aus Büchern zu erlernen, oder von nicht authentischen Lehrern, die die Wahrheit, über die sie sprechen, selbst nicht erfahren haben. Auch wenn der Sucher gut vorbereitet ist und die wichtigen Qualitäten eines aufrichtigen Schülers mitbringt, trifft das zu.

Es findet zwischen Initiierendem und dem Empfänger der Initiation eine im Wesen heilige Übertragung von Bewusstsein und von Energie statt; diese Übertragung gibt den Techniken die Kraft. Aufgrund dieses Sachverhalts konnten initiatische Traditionen die direkte Erfahrung der Wahrheit so wirkungsvoll von einer Generation zur nächsten weiterreichen. Ihre Stärke und Güte liegt in der Kraft sowie in dem Bewusstsein derjenigen, die die Übungen intensiv praktiziert und so deren Wahrheit realisiert hatten. Wir ehren unser höchstes Selbst, wenn wir unsere Einweihung ehren – indem wir, was wir in ihr empfangen und gelernt haben, in fleißige und regelmäßige Praxis umsetzen.

Die komplette Einweihung (Diksha) umfasst:

  • das Vermitteln aller Techniken,
  • das Vermitteln aller wichtigen Regeln, hierzu hast du dich reichlich und gründlich durch Selbststudium vorbereitet
  • eine feinstoffliche Reinigung und Öffnung durch die direkte Anwesenheit deines Guru oder durch direkte Öffnung für Gottes Segen
  • Unterweisung in geistige Gesetze – dies erfolgt in intensivem Selbststudium dieser gesamten Texte. Individuelle Fragen werden dann im Rahmen der persönlichen Gespräche immer wieder geklärt.
  • Gottes Segen und Führung die dir deinen Weg in deine göttliche Heimat ebnen, erleichtern und beschleunigen.

Sei bereit dich aus tiefster innerer Liebe dich direkt an Gott zu wenden und du wirst all das erhalten und finden was du je brauchen wirst auf deinem Weg der Liebe zu Gott.

Kurzer Text als Ergänzung:

Geliebtes heiliges Kind der Liebe

das den Weg zu Gott sucht und geht. Die in diesem Abschnitt vorhandenen Aussagen sollen dir helfen durch intensives Auseinandersetzen mit einzelnen Sätzen und Themen, dein spirituelles Wissen zu erweitern, deine Fähigkeit zu lieben erwecken und sich entfalten lassen. Möge die Wahrheit und Liebe dieser Kapitel dich heilen und befreien.

Weisheit entsteht, wo das intellektuelle Wissen aufhört und einem tiefen Verständnis der absoluten Wahrheit gewichen ist. So wie die Dunkelheit der Nacht der Licht der aufgehenden Sonne weicht, so wird die spirituelle Unwissenheit der Menschheit nach und nach dem göttlichen Licht weichen. Als folge davon entsteht eine stetig und immer schneller wachsende Erleuchtung der Menschheit dieses Planeten und der ganzen Schöpfung, soweit sie von den Geschehnissen und der spirituellen Entwicklung dieses Planeten berührt ist.

Einige der angesprochenen Themen mögen ohne Bedeutung für dich sein, andere wiederum „wie für dich geschrieben“. Wähle solche – für dich besonders treffenden – Sätze aus, am besten, indem du sie aufschreibst oder ausdruckst.

Du kannst dir dann einen oder zwei besonders zutreffende Sätze so aufhängen oder hinlegen, dass du sie jeden Tag siehst und liest bis die darin enthaltene Wahrheit voll in dir aufgeleuchtet ist dich ein weiteres Stück befreit hat und dein göttliches Wissen und Bewusstsein sich wiederum erweitert hat.

Der Kernsatz zu allen Themen ist immer der gleiche:
Gott ist Liebe und die göttliche Liebe, die in jedem Menschen potentiell vorhanden ist, ist auch gleichzeitig die Lösung in allen Situationen, die Rettung aus allen Irrwegen. Möge Gottes Liebe und Gottes Segen dich auf all deinen Wegen begleiten und auf dem liebevollsten und kürzesten Weg – deinen Wünschen entsprechend – nach Hause führen.

Literatur-Empfehlung, Vorbereitung und Einweihung

Die Autobiographie eines YOGI“ von Paramahansa Yogananda
Ein sehr inspirierendes Buch über viele Begegnungen mit Heiligen diesen Jahrhunderts !! Dieser Text sollte auf jeden Fall vor der Einweihung vollständig gelesen worden sein und auch später wieder gelesen werden. Dieser heilige Text gibt dir zahlreiche Beispiele der inneren Einstellung auf dem erfolgreichen Weg zu Gott, sowie die innere Einstellung zu deinem Guru – so du einen Guru suchst um physische Einweihung und Betreuung zu erhalten.

„Paramahansa Yogananda – Die letzten Jahre des Meisters“

    • von Yogacharya Sundara (Hrsg.): 1948 las ein Sucher Paramahansa Yoganandas Buch

“Autobiographie eines Yogi”

    • Das Buch das sein Leben vollständig transformierte. Denn es führte ihn zu seinem Guru und zur altehrwürdigen, meditativen Wissenschaft des Kriya-Yoga.
    • Weitere ergänzende, unterstützende oder hilfreiche Literatur:
    • „Worte des Meister“ von Paramahansa Yogananda:
      Antworten von Yogananda auf Fragen seiner Schüler und Besucher. Lehrreich und hilfreich für jeden.
    • Wie man ein wahrer Channel wird“ v. J. Donald Walters
      Der Weg zu Weisheit und höherer Inspiration. Dieses Buch ist ein praktischer und klar verständlicher Beitrag zu Ursprung und Nutzen höherer Inspiration.
    • „Die Wissenschaft des YOGA“ von I. K. Taimni:
      Die YOGA-Sutren des Patanjali mit tiefgründigen und umfassenden Kommentaren. Besonders im fortgeschrittenen spirituellen Stadium empfehlenswert. Die Yoga Sutren sind besonders für den weiteren Lebensweg nach der Einweihung über viele Jahrzehnte hinweg hilfreich.

 


Quellen:

www.solarisweb.at
www.paranormal.de
kriyayoga.com
www.ananda.org


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Kriya-Yoga und Yogananda

Texte von Paramahansa Yogananda

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