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Posturale Intergration® (PI)

Jack Painter entwickelte die PI-MethodeDie PI-Methode, die von Jack W. Painter, USA, aus dem Rolfing weiterentwickelt wurde, ermöglicht es mittels einer speziellen Massagetechnik, bei der auch tiefere Muskel- und Bindegewebsschichten erfasst werden, die Körperstruktur zu harmonisieren, indem tiefsitzende chronische Verspannungen gelockert und gelöst werden.

Der Effekt zeigt sich in einer natürlich aufrechten spannungsfreien Haltung, verbunden mit einem neuen Lebensgefühl, das neue Dimensionen des Erlebens ermöglicht.
So gesehen, entfaltet die PI-Technik eine wohltuende Wirkung, die sich in der ganzen Bandbreite des persönlichen Erlebens manifestiert.

Der Körper als Festplatte – er speichert und speichert und …

Der Körper ist ein wahres Wunderwerk – das haben uns schon die Biologielehrer eingebläut. Dass er aber auch ein feinst justiertes Messgerät ist, das noch dazu einen „Festplattenspeicher“ hat, vor dem selbst Supercomputer vor Neid erblassen, das hat man uns verschwiegen.

Damit nicht genug: Da wir den Körper üblicherweise immer dabeihaben, haben wir auch unsere komplette Lebensgeschichte samt längst vergessenen Details immer & überall mit. Die eingespeicherten Daten sind einem meist nicht bewusst. Je weniger sie bewusst sind, desto öfter kommt es im Alltag zu – auch für einen selbst – überraschenden und/oder unverhältnismäßig heftigen Reaktionen auf objektiv harmlose Reize.

So kann es passieren, dass ich z. B. hinter einer harmlosen Bemerkung persönliche Angriffe orte („Die Suppe ist ganz schön heiß.“ „Hättest halt wen anderen geheiratet!!“), der waidwunde Blick meiner Mutter zum 7258sten Mal zornbebende Schuldgefühle aufkommen lässt, ich bei jeder neuen Bekanntschaft von vorneherein weiß, dass ich ohnehin wieder nicht gut genug sein werde… Der Film wird abgespult, und ich weiß nicht, wie mir geschieht.

Diese Muster – oder Knöpfe, auf die nur irgendwer zu drücken braucht, und schon läuft unvermeidlich der wohlbekannte Film, die scheinbar unausweichliche Reaktion, ab – haben sich so oft wiederholt, dass sie sich (vereinfacht ausgedrückt) in die Körperzellen eingegraben und dort verfestigt haben. Dort sitzen sie dann, auf physischer Ebene gerne als Verspannungen oder Fehlstellungen, auf emotionaler Ebene als Glaubenssätze: Mir kann sowieso keiner helfen/ Man muss mit den Wölfen heulen/ Die Erleuchtung muss hart erarbeitet werden/ Mit diesem Busen kann mich keiner attraktiv finden/ Alle können es, nur ich nicht – etc.

Eines der Ziele von Tantra ist es, ebendiese Muster, die uns unausweichlich und immer wieder in die ewiggleichen Schienen zwingen, zu erkennen und loszulassen. Damit wird es zunehmend möglich, unserem Wesen entsprechend zu handeln und zu leben, statt Spielball der eigenen unkontrollierbaren Reaktionen und tief eingegrabenen Regeln zu sein.

Klingt ja einfach: Sich von den Mustern verabschieden. Wer jemals versucht hat, mit dem Rauchen aufzuhören, weiß aber, dass solche Persönlichkeitsstrukturen unerbittlich und trickreich ums Überleben kämpfen.

Eine der Möglichkeiten, diesen unseren Gefängniswärtern zu Leibe zu rücken, ist die Arbeit am und mit dem Körper. Die „Posturale Integration“ geht davon aus, dass diese Glaubenssätze, schmerzlichen Erinnerungen u. ä. an bestimmten Stellen des Körpers gespeichert sind und mit Hilfe einer besonderen Druck- und Atemtechnik aktiviert und schrittweise aufgelöst werden können.

Bei einer PI-Sitzung liegst du zwar, bist aber nicht das passive „Opfer“, sondern übst, Verantwortung für dein Leben und seine Gestaltung zu übernehmen, indem du dich mit Atmung und Bewegung aktiv am Lösen der Blockaden, am Umpolen der altbekannten Programme, beteiligst.

Der Effekt kann sich sehen lassen: Manche sehen ganze Bildsequenzen aus der Vergangenheit, manche bekommen spontane Einsichten und Erkenntnisse; andere erleben längst vergessene Situationen wieder und können sie verarbeiten; wieder andere bekommen erstmals liebevolle Gefühle für den eigenen Körper – sie sind endlich zu Hause.

Bewusstseinsorientierte, tiefe Bindegewebsarbeit

Postural Integration wurde Anfang der 60er entwickelt und in den nachfolgenden Jahren durch Methoden der Humanistischen und Transpersonalen Psychologie erweitert.

„Posture“ (engl.) heißt Haltung des Körpers und die Art und Weise sich zu halten bzw. sich zu verhalten. „Integration“ bedeutet „Vervollständigung“. Dieses Wort kommt aus dem Lateinischen und enthält auch den Sinn „unversehrt“.

Postural Integration (PI) heißt demnach sinngemäß: “Wiederherstellung unversehrten Haltens und Verhaltens”.

Dies bezieht sich auf die Haltung, die der Körper in jahrelanger Gewohnheit eingenommen hat (die äußere Haltung), sowie auf die emotionale und geistige Haltung, die damit einhergeht (die innere Haltung). Innere und äußere Haltung bilden zusammen das, was als Charakterpanzer bezeichnet wird. (siehe auch Wilhelm Reich – Charakterpanzer)

Mit der Posturalen Integration ist es möglich, den Charakterpanzer Schritt für Schritt abzubauen. Er besteht aus all jenen eingeschliffenen Körperhaltungen (posture = Körperhaltung), die unseren Alltag bestimmen (dem steifen Nacken, dem eingezogenen Bauch, dem Fettansatz in der Taille, dem Ungleichgewicht zwischen oben und unten etc.). Er enthält auch die kontrollierten Gefühle sowie die inneren Haltungen und Glaubenssätze.

Alle positiven wie negativen Erfahrungen, die ein Mensch macht, sind nicht nur in seinem Gedächtnis gespeichert sondern auch in seinem Körper; wie bei einem Baum die Jahresringe anzeigen, wie und unter was für Bedingungen er gewachsen ist. In Verbindung mit bewusstem Atem, emotionalem Ausdruck und durch tiefe und systematische Arbeit an den die Muskeln umgebenden Schichten (Faszien) werden einerseits Gewebe und Muskeln wieder weicher und durchlässiger, andererseits die darin verkörperte und verdrängte Lebensgeschichte bewusst und erlebbar. Die damit verbundenen Emotionen wie Ärger, Wut oder Trauer werden noch einmal erfahrbar, um sie dann loslassen zu können – die alten Muster sind dann nicht mehr (überlebens-)notwendig.

Wir werden freier, der Atem und unsere Energie fließt leichter und wir gewinnen wieder mehr an innerer und äußerer Leichtigkeit und Gelassenheit . Der Kontakt, die Beziehung und das Annehmen von vormals verdrängten Persönlichkeitsaspekten lässt uns zu einer integrierten Gesamtperson werden, mit neuen Ausdrucksfähigkeiten und mehr Lebensfreude . Postural Integration ist eine besondere Art, den Körper zu berühren und berührt zu werden.

Desintegrierte KörperstrukturDesintegrierte Körperstruktur:

Hals- und Lendenwirbelsäule sind muskulär in überstreckter Haltung fixiert. Hohlkreuz und, Buckel mit vorgeschobenem Kopf sind die Folge. Die darin gebundene Energie verringert die Vitalität.
Die typischen Schwachstellen sind mit Pfeilen markiert.
Die einzelnen Körpersegmente stehen nicht aufeinander, sondern werden durch die Sehnen und Bänder übereinander gehalten.

Integrierte KörperstrukturIntegrierte Körperstruktur:

Die einzelnen Körpersegmente stehen aufeinander, was ein Minimum an Energie erfordert. Der Körper hat sich merklich gestreckt und der Brustumfang ist größer geworden.
Das durch den Körperschwerpunkt (Pfeil) gefällte Lot und damit die Gravitationskraft, geht durch die wichtigsten Gelenke (Punkte), womit keine zusätzlich belasteten Drehmomente entstehen.

Postural Integration ist daher zu verstehen als ein Prozess, in dem wir neue Bewegungen, Gefühle, Haltungen und Einstellungen lernen können. Mit der Entwicklung unseres Körper-Bewusst-Seins entwickeln wir auch ein neues Selbst-Bewusst-Sein, in dem Selbstachtung und Selbstverantwortung bestimmend sind. Von dieser neuen Haltung aus können wir unsere zwischenmenschlichen Beziehungen neu gestalten und für unser Leben befriedigende Entscheidungen treffen. Statt aus alten Gewohnheiten zu reagieren, lernen wir unser Leben eigenverantwortlich und freudiger zu gestalten.

Dieser Prozess ist eine Abfolge von strukturierten Einzelsitzungen, ein Wechselprozess von tiefer, struktureller Körperarbeit und integrierender, emotionaler und mentaler Arbeit, die den gesamten Körper einbeziehen. In welchem Zeitraum die Sitzungen durchgeführt werden und welche ergänzenden Methoden Eingang finden, wird vom Prozess des Klienten und der Persönlichkeit des Therapeuten bestimmt und ist individuell.

In diesem Dialog entstehen Nähe, Berührung und Kontakt und diese ermöglichen dem Klienten, sich selbst in seiner Körpergeschichte zu erfahren, sie anzunehmen und daran zu wachsen.

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