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Der tantrische Liebesakt
von Osho

von Osho

Der tantrische Liebesakt

Sigmund Freud hat irgendwo gesagt, dass der Mensch als neurotisches Wesen geboren wird. Das ist nicht ganz unwahr. Der Mensch wird zwar nicht als neurotisches Wesen geboren, aber in eine neurotische Gesellschaft hineingeboren – eine Gesellschaft, die jeden früher oder später in den Wahnsinn treibt. Der Mensch wird als natürliches, normales, aufrichtiges Wesen geboren. Sobald aber ein Kind in die Gesellschaft eingegliedert wird, ist es ihren neurotischen Einflüssen hilflos ausgeliefert.

So wie wir jetzt sind, sind wir alle neurotisch. Und diese Neurose besteht aus einer tiefen Spaltung: Du bist nicht eins, sondern zwei oder sogar mehrere… Das muss man vollauf begreifen, nur dann kann man auf dem tantrischen Wege weiterkommen. Deine Gedanken und Gefühle sind zwei voneinander verschiedene Welten – und darin besteht die Neurose. Deine Gedankenwelt und deine Gefühlswelt sind nicht mehr miteinander verbunden. Du hast dich mit der Gedankenwelt identifiziert und dich von deiner Gefühlswelt abgeschnitten. Aber Gefühle sind wahrer als Gedanken, realer. Gefühle sind dem natürlichen Wesen näher als jeder Gedanke. Du bist mit einem fühlenden Herzen auf die Welt gekommen, während dein Denken künstlich kultiviert, von der Gesellschaft trainiert wurde. Aber diese Gefühlswelt hast du total unterdrückt.

Selbst wenn du meinst, du fühlst etwas, denkst du nur, dass du fühlst. Das wahre Gefühl ist abgetötet worden und zwar aus ganz bestimmten Gründen.

Ein neugeborenes Kind ist ein fühlendes Wesen – es fühlt die Dinge – es ist noch kein denkendes Wesen. Es ist völlig natürlich, wie alles andere – wie ein Baum oder ein Tier. Aber dann fangen wir an, das Kind zu formen, zu kultivieren, und damit lernt es, seine Gefühle zu unterdrücken, denn sonst kommt es ständig in Schwierigkeiten. Es kann nicht schreien, wenn es schreien will, weil die Eltern sonst böse werden, weil sie das Kind verurteilen und ihm ihre Liebe entziehen. Es wird nicht so akzeptiert, wie es ist, sondern muss sich nach den Vorschriften der elterlichen Ideologie richten, elterlichen Idealvorstellungen entsprechen. Nur dann wird es geliebt.

So wie es ist, wird es nicht geliebt. Es wird nur geliebt, wenn es bestimmte Vorschriften befolgt, und diese Vorschriften sind aufgezwungen, sie sind nicht natürlich. Auf diese Weise wird das natürliche Wesen allmählich immer mehr unterdrückt und etwas Unnatürliches, Aufgesetztes darüber gestülpt. Dieses „Unnatürliche“ ist der Charakter, das Denken.
Und irgendwann kommt dann ein Moment, wo der Abstand zwischen der Gedanken- und der Gefühlswelt so groß ist, dass er unüberbrückbar wird. Von dem Zeitpunkt an wisst ihr überhaupt nicht mehr, was euer naturliebes Wesen einmal war oder jetzt ist. Ihr seid zu Persönlichkeitsmasken geworden und habt euer ursprüngliches Gesicht aus den Augen verloren.

Darüber hinaus fürchtet ihr euch inzwischen schon, das ursprüngliche überhaupt zu fühlen, weil ihr wisst, dass die ganze Gesellschaft dann gegen euch ist – und so richtet ihr euch selbst schon gegen eure wahre Natur.
Das ist ein absolut neurotischer Zustand. Ihr wisst nicht mehr, was ihr eigentlich wollt, was eure wahren, echten Bedürfnisse sind – also versucht ihr, unechte Bedürfnisse zu befriedigen. Nur ein fühlendes Herz kann euch Aufschluss darüber geben, was eure wahren Bedürfnisse sind. Mit der Unterdrückung der wahren Bedürfnisse werden zwangsläufig unechte hergestellt.

Ihr esst zum Beispiel zuviel, stopft euch mit Essen voll, ohne je das Gefühl zu bekommen, dass ihr befriedigt worden seid. Das eigentliche Bedürfnis ist, geliebt zu werden und nicht, mehr zu essen. Aber zwischen Liebe und Essen besteht ein fundamentaler Zusammenhang, und wenn das Verlangen nach Liebe nicht eindeutig empfunden oder unterdrückt wird, wird es in ein Ersatzverlangen nach Essen verwandelt. Aber ihr könnt essen soviel ihr wollt, das Bedürfnis wird nie befriedigt, da es von vornherein nicht echt war. Wir verbringen unsere Zeit damit, unechte Bedürfnisse zu befriedigen, und so ist es ganz klar, dass wir nie befriedigt sein können.
Du willst geliebt werden. Das ist ein natürliches, fundamentales Bedürfnis, aber es kann auf falsche Ebenen umgelenkt werden. Zum Beispiel kann sich in dem Versuch, die Aufmerksamkeit anderer auf sich zu lenken, das eigentliche Liebesbedürfnis ausdrücken. Du willst, dass andere dich beachten und wirst zum Politiker, so dass dir die Menge ihre Aufmerksamkeit zollt… Aber da das eigentliche Bedürfnis das Verlangen ist, geliebt zu werden, kann die ganze Welt dir ihre Aufmerksamkeit schenken, ohne dass das fundamentale Bedürfnis im geringsten befriedigt wird. Dieses Bedürfnis kann schon von einer einzigen Person, die dich liebt und dir ihre Aufmerksamkeit aus Liebe widmet, befriedigt werden.

Wenn man jemanden liebt, widmet man ihm seine Aufmerksamkeit. Beachtung und Liebe sind ebenfalls zutiefst miteinander verknüpft, und wenn man das Bedürfnis nach Liebe unterdrückt, wird ein Ersatzbedürfnis daraus: man möchte von anderen beachtet werden. Aber selbst wenn das geschieht, ist man nicht befriedigt. Das Bedürfnis ist unecht, losgelöst vom natürlichen, eigentlichen Bedürfnis. Diese Spaltung in der Persönlichkeit ist die Neurose.
Tantra ist ein absolut revolutionäres Konzept – das älteste und das neueste zugleich. Tantra ist eine der ältesten Traditionen und dennoch völlig untraditionell, denn laut Tantra vergeudet man sein ganzes Leben, es sei denn, man wird heil und ganz – eins. Tantra sagt, dass man nicht in diesem gespaltenen Zustand bleiben darf. Man muss eins werden.
Was tun, um eins zu werden? Du kannst unaufhörlich darüber nachdenken, aber das hilft dir nichts, weil Denken eben genau der Vorgang ist, der dich spaltet. Denken ist Analyse; es trennt die Dinge. Gefühle verbinden, vereinigen, stellen eine Synthese her. Also kann man bis ans Ende seiner Tage nachdenken, Bücher studieren und hin und her überlegen, ohne irgend etwas auszurichten, denn das einzige, was einem hilft, ist in sein Gefühlszentrum zurückzufallen. Aber das ist nicht so einfach, denn wenn wir anfangen, über das Gefühlszentrum nachzudenken, denken wir wieder. Wenn du zu jemandem sagst: „Ich liebe dich“, dann paß auf, ob es bloß ein Gedanke ist oder ob es sich um ein Gefühl handelt. Wenn es nur ein Gedanke ist, dann gehst du am Wesentlichen vorbei. Ein Gefühl entspringt deiner Gesamtheit; dein ganzer Körper, dein Geist und alles, was dich ausmacht, ist daran beteiligt. An der Herstellung eines Gedankens ist nur dein Kopf beteiligt, und auch der nicht in seiner Gesamtheit, sondern nur als Fragment. Er stellt nur einen vorübergehenden Gedanken her, der im nächsten Moment schon wieder verschwunden ist. Nur ein Teil deines Gehirns ist daran beteiligt, und so macht man sich andauernd unglücklich, weil man aufgrund von vorübergehenden Gedankenbruchstücken Liebesschwüre leistet, die man später nicht halten kann

Du sagst vielleicht: „Ich liebe dich immer und ewiglich“, aber der zweite Teil dieser Aussage ist ein Versprechen, das du nicht halten kannst, weil es auf einem Gedankenbruchstück beruht, an dem dein Wesen in seiner Gesamtheit nicht beteiligt ist. Und was machst du, wenn der Gedanke vorübergezogen ist? Dann wird das Versprechen zur Verpflichtung, zum Gefängnis.

Sartre sagt an einer Stelle, dass letzten Endes kein Versprechen gehalten werden kann.
Ihr könnt nichts versprechen, weil ihr keine integrierte Einheit seid. Das Versprechen wird immer nur von einem Teil von euch geleistet, und was wollt ihr machen, wenn dieser Teil nicht länger auf seinem Thron sitzt, weil ein anderer das Zepter in die Hand genommen hat? Wer soll dann das Versprechen einlösen? Dann werdet ihr zu Heuchlern, denn dann versucht ihr krampfhaft so zu tun, als wäret ihr in der Lage, euer Versprechen einzulösen, und auf diese Weise werdet ihr verlegen.

Tantra sagt, dass man in sein Herz-, sein Gefühlszentrum zurückfallen muss. Aber wie macht man das, wie kommt man dahin zurück?
Damit beginne ich jetzt die Sutras.
Jedes Sutra bemüht sich, euch heil und ganz zu machen.

Das erste Sutra:

Zu Beginn der sexuellen Vereinigung
richte deine Aufmerksamkeit
auf das anfängliche Feuer
und verharre darin,
um die Gluthitze
des Endes zu vermeiden.

Sex kann tiefe Befriedigung bringen und dich in dein ursprüngliches Einssein, dein natürliches, wahres Wesen zurückwerfen, und zwar aus vielen Gründen.

Diese Gründe müssen verstanden werden. Ein Grund ist, dass Sex eine so totale Handlung ist, dass man dadurch aus dem Gleichgewicht gerät. Daher kommt die ganze Angst vor dem Sex:

Ihr seid mit euren Gedanken, eurem Verstand identifiziert, und Sex ist eine Sache, bei der man den Verstand verliert. Man wird kopflos, der Kopf spielt überhaupt keine Rolle mehr. Alle Vernunft, alle Gedankenabläufe kommen zum Stillstand. Und wenn das nicht geschieht, dann ist es kein wahrer, authentischer Sex. Dann gelangt man dadurch auch nicht zum totalen Orgasmus und findet keine Befriedigung. Dann wird selbst ein Liebesakt zur lokalen Angelegenheit, zur Kopfgeschichte – und das ist es, was mit euch passiert ist.

Diese ganze Besessenheit, diese Gier nach Sex überall auf der Welt, kommt nicht daher, dass die Menschheit im Laufe der Zeit sexueller geworden ist, sondern daher, dass ihr selbst im Sex nicht mehr total aufgehen könnt. In der Tat ist es so, dass die Menschheit in früheren Zeiten sexueller war, deshalb gab es diese Besessenheit nicht. Diese Gier nach Sex zeigt nur, dass die wahre Sache nicht stattfindet, dass nur noch Pseudo-Sex praktiziert wird

Die Gedankenwelt des modernen Menschen ist völlig vom Sex beherrscht, eben weil kein echter Geschlechtsverkehr mehr stattfindet. Selbst die Sexualität wird in den Kopf verlagert. Sie ist zur gedanklichen Turnübung geworden. Ihr denkt nur daran.

Zu mir kommen Leute, die sagen, dass sie andauernd an Sex denken. Es macht ihnen Spaß, darüber nachzudenken, darüber zu lesen, sich pornographische Bilder anzuschauen – das genießen sie. Aber wenn sie dann mit der wahren Sache konfrontiert werden, haben sie plötzlich kein Interesse mehr. Sie werden sogar impotent. Vitale Energie fühlen sie nur, solange sie daran denken. Sobald es darum geht, tatsächlich in den Sex hineinzugehen, kommt ihnen alle Energie abhanden, sie verspüren noch nicht einmal mehr den Wunsch danach. Sie fühlen sich wie tot in ihrem Körper.

Was geht in diesen Leuten vor? Selbst der Geschlechtsverkehr wurde zur mentalen Angelegenheit. Sie können nur darüber nachdenken, sie können es nicht tun, weil die Handlung verlangt, dass ihr gesamtes Wesen miteinbezogen wird, und immer wenn die Gesamtheit in etwas aufgeht, wird der Kopf unruhig, weil er dann nicht mehr Herr der Lage sein kann. Er kann die Kontrolle nicht länger behalten.

Im Tantra wird der Geschlechtsakt dazu benutzt, euch wieder zu einer Einheit zu machen. Aber dann müsst ihr sehr meditativ an die Sache herangehen. Dann müsst ihr alles vergessen, was ihr je über Sex gehört und gelernt habt; alles was die Gesellschaft, die Kirchen, die Religionen und die Lehrer euch beigebracht haben. Vergesst alles und lasst euch total darauf ein. Lasst alle Kontrolle sausen – Kontrolliertheit ist das Hindernis, lasst euch übermannen. Versucht nicht, in Kontrolle zu bleiben, sondern lasst euch gehen, als ob ihr verrückt geworden seid. Dieser Zustand ohne Gedanken, ohne Verstand, sieht tatsächlich wie Wahnsinn aus.

Werdet der Körper, werdet zum Tier, denn das Tier ist noch heil und ganz – und so, wie der moderne Mensch gebaut ist, scheint Sex der leichteste Weg zu sein, ihn wieder heil und ganz zu machen, einfach weil das Sex-Zentrum das tiefste biologische Zentrum ist. Durch Sex werdet ihr geboren, jede Zelle ist eine Geschlechtszelle. Euer ganzer Körper ist eine Erscheinungsform sexueller Energie,

Zu Beginn der sexuellen Vereinigung
richte deine Aufmerksamkeit
auf das anfängliche Feuer
und verharre darin,
um die Gluthitze
des Endes zu vermeiden.

Und das macht den ganzen Unterschied aus. Für euch ist der Geschlechtsakt eine Erleichterung, also habt ihr es immer eilig, diese Energie loszuwerden. Ihr setzt eure überschüssige Energie frei, und danach fühlt ihr euch erleichtert. Aber dieses Wohlbefinden ist einfach eine Art von Ermattung. Überschüssige Energien führen zu Spannungen, man ist aufgeregt und meint, irgend etwas dagegen tun zu müssen. Seid ihr die Energie dann losgeworden, fühlt ihr euch erschöpft, und diese Erschöpfung haltet ihr für Entspannung. Aber diese Art von Entspannung ist negativ. Wenn ihr euch nur entspannen könnt, indem ihr eure Energie loswerdet, ist der Preis, den ihr bezahlen müsst, zu hoch. Und außerdem kann es sich dabei nur um eine rein körperliche Entspannung handeln, sie kann nicht so tief gehen, dass sie geistige Ebenen erreicht.

Das erste Sutra sagt also, dass man es nicht eilig haben darf, dem Ziel entgegenzustreben. Bleibt am Anfang. Der Geschlechtsakt besteht aus zwei Teilen: dem Vorspiel und der Ejakulation. Bleibt beim Vorspiel, denn in der Vorspielphase seid ihr entspannt, eher warm als heiß. Und habt es nicht eilig, zum Ziel zu gelangen! Vergesst das Ziel völlig.

Während eure Energie steigt, verschwendet keinen Gedanken daran, sie auszustoßen, bleibt einfach in diesem Zustand überfließender Energie. Strebt nicht der Ejakulation entgegen, vergesst das völlig. Geht voll und ganz in der Wärme der Vorspielphase auf und verschmelzt mit dem oder der Geliebten, als wäret ihr zu einer einzigen Person geworden. Stellt einen Energiekreislauf her.

Wir haben drei Möglichkeiten: Zwei Liebende im Geschlechtsakt können drei verschiedene geometrische Konstellationen ergeben. Vielleicht habt ihr sogar schon davon gehört oder eine dieser alten alchemistischen Zeichnungen gesehen, auf denen ein Mann und eine Frau nackt innerhalb dreier geometrischer Figuren abgebildet sind. Die erste Figur ist ein Quadrat, die zweite ein Dreieck und die dritte ein Kreis.

Hierbei handelt es sich um eine der alten tantrischen Analysen des Liebesakts. An einem normalen Geschlechtsakt sind nicht zwei Personen, sondern vier beteiligt, und das wird durch das Quadrat ausgedrückt. Vier Winkel ergeben sich, weil jeder der beiden Partner zwiegespalten ist, zweigeteilt in eine Gedanken- und eine Gefühlshälfte. Also begegnen sich bei einem normalen Geschlechtsakt nicht zwei Leute, sondern vier, und das sind zwei zuviel, ein „Haufen“, bei dem niemals eine tiefe Begegnung zustande kommen kann. Es ist eine Vierecksaffäre, und das Zusammentreffen bleibt völlig oberflächlich. Es sieht wie ein Treffen aus, ist aber keins, weit keine Kommunion stattfinden kann, da keiner der beiden Partner die tieferen Schichten des anderen berührt. Zwei Köpfe begegnen sich, zwei“ Gedankenwelten, aber keine Gefühlswelten; diese Dimensionen bleiben verborgen und unbekannt.

Die zweite Art der Begegnung wird durch ein Dreieck ausgedrückt, Die beiden Liebenden sind zwei Personen, die durch die beiden Punkte der waagerechten Basis dargestellt werden, und diese beiden Punkte werden in einem kurzen Moment plötzlich eins; sie werden zu dem Punkt an der Spitze des Dreiecks.

Für einen Moment verliert ihr eure getrennte Individualität und werdet eins miteinander. Das ist besser als ein Quadrat zu bilden, weil ihr euch wenigstens für einen einzigen Augenblick vereinigt und diese Einheit euch mit Kraft und Energie erfüllt. Danach fühlt ihr euch wieder jung und frisch.

Aber die dritte Konstellation ist die beste, und das ist auch die Art der Begegnung der Tantriker. Bei dieser Begegnung wird ein Kreis geschlossen. Ein Kreis hat keine Ecken, und so dauert diese Begegnung nicht bloß einen einzigen Moment, sie ist zeitlos. Die Zeit spielt überhaupt keine Rolle mehr. Aber das ist nur möglich, wenn ihr nicht darauf aus seid, zum Samenerguss zu kommen. Wenn ihr einem Höhepunkt entgegenstrebt, wird die Sache zum Dreieck, da man nach einer Ejakulation den Kontaktpunkt verliert.

Bleibt beim Vorspiel, strebt nicht dem Ende zu.

Und wie macht man das? Um am Anfang bleiben zu können, muss man sich viele Dinge zu Herzen nehmen. Das erste ist: Fasst den Liebesakt nicht als ein Mittel auf . um irgendwohin zu gelangen. Benutzt ihn nicht als Mittel zum Zweck. Er ist in sich selbst schon das Ziel – er hat kein Ziel. Er ist kein Weg, der irgendwo hinführt.

Zum zweiten: Denkt nicht an die Zukunft, bleibt in der Gegenwart… und wenn ihr während des Vorspiels nicht in der Gegenwart bleiben könnt, dann könnt ihr es nie, da es in der Natur des Aktes liegt, euch in die Gegenwart zu werfen. Bleibt in der Gegenwart, genießt diese Begegnung zweier Körper, zweier Seelen und verschmelzt miteinander. Löst euch ineinander auf! Vergesst, dass es etwas zu erreichen gibt! Bleibt im Moment, ohne irgendwo hin zu wollen und schmelzt! Durch Herzenswärme, durch Liebe, soll eine Situation geschaffen werden, in der ihr beide miteinander verschmelzen könnt.

Aus diesem Grunde habt ihr es immer eilig, wenn ihr mit jemandem schlaft, den ihr nicht liebt. Der andere wird einfach nur benutzt; der andere ist bloß ein Mittel zum Zweck. Und der Partner benutzt euch genauso. Ihr nutzt euch einfach gegenseitig aus, ohne miteinander zu verschmelzen. Wenn ihr liebt, könnt ihr verschmelzen, und diese Verschmelzung während des Vorspiels führt zu allen möglichen tieferen Erkenntnissen.

Sobald ihr es nicht mehr eilig habt, den Geschlechtsverkehr zu beenden, wird das Ganze immer weniger sexuell. Es wird immer spiritueller. Auch Geschlechtsorgane verschmelzen ineinander, die beiden Körperenergien treten in einen Zustand tiefer, stiller Einswerdung, und wenn das geschieht, könnt ihr stundenlang zusammenbleiben. Die Ebene dieses Zusammenseins wird nach und nach immer tiefer. Aber denkt nicht daran, bleibt im Moment, bleibt tief miteinander verschmolzen.

Dann wird es irgendwann zu Ekstase, zum Samadhi. Wenn ihr das erfahren habt, wenn ihr das fühlen und erkennen könnt, verliert ihr jeden Wunsch nach Sex. Dann könnt ihr Brahmacharis (Enthaltsame) werden. Keuschheit wird durch Sex erlangt!

Das sieht widersprüchlich aus, weil wir immer die Vorstellung gehabt haben, dass ein enthaltsamer Mensch nichts mit dem anderen Geschlecht zu tun haben darf, dass er das andere Geschlecht tunlichst vermeiden muss. Aber daraus entsteht eine absolut verlogene Art von Keuschheit, weil man sich dann in Gedanken weiterhin mit Sex beschäftigt. Und je weiter man wegläuft, desto mehr denkt man an Sex, da Sex nun einmal ein existentielles Bedürfnis ist.

Tantra sagt, dass man nicht weglaufen soll – es gibt ohnehin keine Fluchtmöglichkeit – sondern den natürlichen Vorgang dazu benutzen soll, um über diese Stufe hinauszugehen. Kämpft nicht mit eurer Natur. Akzeptiert sie, wenn ihr darüber hinausgehen wollt. Wenn ihr in einem Zustand der Kommunion mit dem oder der Geliebten verharren könnt, ohne irgendein Ziel im Auge zu haben, bleibt ihr stundenlang in der Anfangsphase.

Erregung ist Energie. Ihr könnt sie verlieren, indem ihr zum Höhepunkt kommt, dann seid ihr leer, und daraufhin fallt ihr in einen depressiven Erschöpfungszustand. Das mögt ihr für Entspannung halten, aber es ist ein negativer Zustand.

Tantra führt euch in eine höhere Dimension der Entspannung, und diese Dimension ist positiv. Ineinander verschmelzend geben sich die beiden Partner Energie. Sie werden zum Kreis, ihre Energie beginnt kreisförmig ineinander zu fließen. Auf diese Weise geben sie sich Leben, sie erneuern ihre Lebenskraft. Dabei geht keine Energie verloren, sondern im Gegenteil, sie bekommen neue Energie, weil durch den Kontakt mit einem Partner jede einzelne Zelle stimuliert wird. Und wenn ihr euch in diese Stimulationen fallen lassen könnt, ohne sie zum Höhepunkt zu treiben, wenn ihr in der Anfangsphase bleiben könnt, ohne heiß zu werden und statt dessen einfach eure Wärme austauscht, begegnet ihr einander. Der Liebesakt kann über sehr lange Zeit ausgedehnt werden. Ohne Ejakulation, ohne sinnlos Energie zu verschleudern, wird er zur Meditation, und dadurch werdet ihr zur Einheit, dadurch wird die Kluft in eurer gespaltenen Persönlichkeit überbrückt.

Alle Neurose ist Gespaltenheit. Sobald die innere Brücke wiederhergestellt ist, seid ihr wieder unschuldig wie die Kinder. Und in dieser neugewonnenen Unschuld könnt ihr die gesellschaftlichen Spielregeln befolgen, ohne im geringsten damit identifiziert zu sein. Dann seid ihr bloß Schauspieler in einem Gesellschaftsstück. Bestimmte Forderungen werden an euch gestellt, die ihr erfüllen müsst, aber ihr seid nicht mit ihnen identifiziert, ihr spielt bloß.

Ihr werdet gezwungenermaßen Masken tragen müssen, da ihr in einer verlogenen Welt lebt – sonst würde sie euch einfach erdrücken und vernichten. Echte, authentische Menschen, ursprüngliche Gesichter werden immer wieder umgebracht. Wir haben Jesus gekreuzigt, weil er sich authentisch verhielt und die Gesellschaft das in ihrer Verlogenheit nicht dulden konnte. Wir haben Sokrates vergiftet, weil er anfing, wirklich wahrhaftig zu sein.

Verhaltet euch, wie die Gesellschaft es verlangt. Bringt euch und andere nicht unnötig in Schwierigkeiten. Sobald ihr euer wahres Wesen und seine innere Einheit einmal kennen gelernt habt, kann euch die Gesellschaft nicht mehr zum Wahnsinn treiben und Neurotiker aus euch machen.

Zu Beginn der sexuellen Vereinigung
richte deine Aufmerksamkeit
auf das anfängliche Feuer
und verharre darin,
um die Gluthitze des Endes zu vermeiden.

Kommt es zur Ejakulation, ist die Energie verschleudert worden, dann erlischt das Feuer. Ihr seid eure Energie einfach los, ohne irgend etwas davon zu haben.

Das zweite Sutra:

In einer solchen Umarmung
erzittern deine Sinne
wie Blätter im Sturmwind.
Werde zu diesem Zittern.

Wenn in einer solchen Umarmung, in einer solchen tiefen Kommunion mit dem Geliebten, deine Sinne erzittern wie Blätter im Sturmwind, dann geh in dieses Zittern hinein.

Wir haben, selbst wenn wir uns lieben, noch Angst. Wir erlauben unseren Körpern keine Bewegungsfreiheit, denn wenn wir zulassen, dass unsere Körper tun, was sie wollen, breitet sich die Sexualität im ganzen Körper aus. Solange sich die Sexualität auf das Geschlechtszentrum beschränkt, ist die Sache noch unter Kontrolle – euer Verstand hat noch alles im Griff. Aber wenn sie vom ganzen Körper Besitz ergreift, verliert ihr die Beherrschung. Dann kann es sein, dass ihr anfangt, am ganzen Leib zu zittern und laut zu schreien, denn wenn der Körper die Sache einmal in die Hand nimmt, habt ihr nichts mehr unter Kontrolle.

Wir unterdrücken freien Ausdruck in Bewegungen. Ganz besonders die Ausdrucksfreiheit der Frauen wurde unterdrückt, und zwar überall auf der Welt. Sie dürfen nicht erzittern, sich nicht bewegen, sie bleiben einfach leblos wie Leichen. Der Mann führt die Handlungen an ihnen aus, und sie selbst bleiben reglose, passive Partner. Wie ist es dazu gekommen? Warum unterdrücken die Männer ihre Frauen überall auf der Welt in dieser Weise?

Aus Angst, denn wenn der Körper einer Frau einmal von Energie ergriffen wird, kann der Mann sie kaum noch befriedigen. Das liegt daran, dass Frauen eine ganze Reihe von Orgasmen haben können und Männer nicht. Ein Mann gelangt nur einmal zum Höhepunkt, eine Frau kann einen Orgasmus nach dem anderen haben. Es ist bekannt, dass sie zu einer Vielzahl, zu einer Kette von Höhepunkten kommt. Jede Frau kann mindestens drei Orgasmen nacheinander haben und der Mann nur einen. Dazu kommt, dass die Frau durch den Orgasmus des Mannes stimuliert wird, weitere Orgasmen zu haben, und das ist die Schwierigkeit. Wie soll der Mann damit fertig werden?

Die Frau braucht eigentlich sofort einen anderen Mann, aber Gruppensex ist tabu. Überall auf der Welt haben wir für monogame Gesellschaftssysteme gesorgt. Anscheinend sind wir der Meinung, dass Frauen besser für alle Zeiten in Unterdrückung gehalten werden sollten. Also ist es nicht verwunderlich, dass achtzig bis neunzig Prozent der Frauen nie erfahren, was ein Orgasmus ist. Sie dürfen Kinder gebären, das ist okay. Sie dürfen die Männer befriedigen, das ist auch in Ordnung, aber sie selbst werden nie befriedigt. Und so ist es nur natürlich, dass die Frauen der ganzen Erde eine solche Bitterkeit und Frustration verspüren – ganz klar! Ihr existentielles Bedürfnis wird nicht befriedigt.

Es ist ein herrliches Gefühl, wenn man während des Sexakts zu zittern anfängt, weil die Energie sich dadurch über den ganzen Körper ausbreitet. Sie überflutet alle Körperteile mit einer Vibration, an der jede einzelne Zelle beteiligt ist. Jede einzelne Zelle wird dann lebendig, denn jede Zelle ist grundsätzlich eine Sexualzelle.

Bei eurer Zeugung begegneten sich zwei Sexzellen, und daraus entstand euer Körper. Aus diesen Sexzellen setzt sich euer Körper zusammen, Sie haben sich millionenfach vermehrt, aber die Grundzelle ist und bleibt eine Sexualzelle. Wenn ihr anfangt, am ganzen Körper zu zittern, dann findet nicht nur eine Begegnung zwischen euch und eurem Partner statt, sondern auch eine Begegnung jeder Körperzelle mit ihrer Gegenzelle. Dieses Zittern ist der Ausdruck dafür. Das sieht dann aber aus, als wäret ihr zu Tieren geworden – aber der Mensch ist ein Tier, und daran ist nichts verkehrt.

In einer solchen Umarmung
erzittern deine Sinne
wie Blätter im Sturmwind.
Werde zu diesem Zittern.

Es ist, als ob ein Sturmwind einen Baum bis in seine Wurzeln durchschüttelt, so dass jedes Blatt erzittert.Seid einfach wie ein Baum – lasst den Sturmwind wehen. Und Sex ist ein Sturmwind, eine ungeheure Energie, die euch durchfährt. Zittert! Vibriert! Lasst jede Zelle eures Körpers tanzen. Und das gilt für beide Partner. Auch der Geliebte vibriert bis in die letzte Zelle. Nur dann könnt ihr euch treffen, und dieses Treffen kommt nicht auf gedanklicher Ebene zustande, sondern ist ein Zusammentreffen zweier Körperenergien.

Werdet zu diesem Zittern und bleibt nicht getrennt davon, seid kein Zuschauer – denn der Zuschauer ist immer nur der Verstand. Versucht nicht, über dem Geschehen zu stehen. Werdet zu diesem Zittern, seid ein einziges Zittern! Vergesst alles andere und geht in diesem Zittern auf. Dann zittert nämlich nicht nur der Körper, sondern du, dein gesamtes Wesen, du wirst zum Zittern selbst. Dann existieren keine zwei Körper mit zwei verschiedenen Gedankenwelten mehr.

Zu Beginn der sexuellen Vereinigung sind es zwei zitternde Energien, die sich begegnen, und am Ende ist es ein Kreis. Die zwei sind nicht mehr vorhanden.

Was geschieht, wenn so ein Kreis geschlossen wird? Zum ersten wirst du plötzlich Teil der Naturgewalt, du bist kein von der Gesellschaft geprägter Verstandesmechanismus mehr, sondern eine existentielle Kraft. Du wirst zum Teil des unendlichen Alls. In diesem Zittern wirst du zu einem Teil des gesamten Kosmos, und das ist ein Moment ungeheurer Schöpfung. Du und deine Geliebte sind nicht mehr als feste Substanz vorhanden, nein, ihr seid flüssig geworden, eure Energien fließen ineinander, ihr verliert euren Verstand. Alle mentalen Prozesse kommen zum Stillstand, und ihr seid endlich nicht mehr getrennt, ihr seid zu einer Einheit geworden. Das nennt man advaita. die Aufhebung der Dualität.

Wenn ihr diesen Zustand, bei dem es keine Dualität mehr gibt, nicht fühlen könnt, dann nützen euch auch keine Philosophien über Nicht-Dualität, dann sind das alles leere Worte. Erst wenn ihr die Aufhebung der Dualität für einen Moment auf existentieller Ebene erfahren habt, könnt ihr die Upanishaden verstehen und was die Mystiker meinen, wenn sie von „kosmischer Vereinigung“ und „Ganzsein“ sprechen. Dann wißt ihr, was es heißt, nicht getrennt von der Welt zu sein, kein Fremder auf Erden, denn dann wird das Universum zu eurem Zuhause. Und in diesem Gefühl, dass „ich jetzt in diesem Dasein zu Hause bin“, verschwinden alle Sorgen. Dann gibt es kein Leid, keine Angst, keinen Konflikt mehr. Das ist es, was Lao Tse „tao“ nennt und Shankara „advaita“. Ihr könnt euch eigene Bezeichnungen dafür ausdenken – um es zu fühlen, muss man einfach nur in tiefer Liebe in den Sex hineingehen, lebendig sein, zittern, und zum Zittern selbst werden.

Das dritte Sutra:

Selbst Erinnerung
an die Einheit,
ohne die Umarmung,
bringt Transformation.

Wenn ihr das einmal erfahren habt, braucht ihr auch keinen Partner mehr. Ihr braucht euch bloß an den Liebesakt zu erinnern, und schon ist das Gefühl wieder da. Aber erst müsst ihr das Gefühl einmal erlebt haben. Wenn ihr es kennt, könnt ihr es auch ohne Partner herstellen. Das ist nicht ganz einfach, aber es ist möglich. Doch solange es nicht geschehen ist, seid ihr abhängig von einem Partner. Aber es kam auch unabhängig vom Partner geschehen, und zwar aus verschiedenen Gründen. Hat man das Gefühl einmal mit einem Partner kennen gelernt, hat man den Augenblick einmal erlebt, in dem man nicht mehr für den Partner vorhanden ist, sondern nur noch eine vibrierende Energie, durch die man eins wurde, durch die ein Kreis mit dem Partner gebildet wurde, dann weiß man auch, dass es in diesem Augenblick gar keinen Partner gibt.

Nur man selbst existiert noch – auch für den Partner ist man nicht mehr vorhanden – auch er oder sie existiert nur für sich. Diese Einheit liegt im tiefsten Wesensgrunde eines jeden Menschen.

Den Frauen fällt es leichter, in diesen Zustand zu kommen, weil sie von Natur aus dazu neigen, ihre Augen beim Liebesspiel zuzumachen. Bei dieser Technik sollte man die Augen geschlossen halten, weil man sich dann leichter auf das Gefühl, das man hatte, als der Kreis sich schloss und man die Einheit empfand, besinnen kann.

Macht die Augen zu, legt euch hin, als wäre ein Partner vorhanden, erinnert euch, wie es war und geht in das Gefühl hinein. Sollte euer Körper anfangen zu zittern und zu vibrieren, so lasst es zu. Vergesst einfach völlig, dass der Partner gar nicht da ist und bewegt euch, als wäre er vorhanden. Nur am Anfang ist es ein „So-tun-als-ob“. Sobald ihr wisst, wie es geht, ist es keine Einbildung mehr. Dann ist der „andere“ da.

Bewegt euch, als würdet ihr tatsächlich Liebe machen. Tut alles, was ihr auch sonst tun würdet, schreit, windet euch, zittert. Und bald werdet ihr merken, dass der Kreis hergestellt ist. Nur wird dieser Kreis jetzt nicht mehr mit einem Mann oder einer Frau hergestellt… Das ganze Universum wird zu deiner Frau, wenn du ein Mann bist, und zu deinem Mann, wenn du eine Frau bist. In einem solchen Moment seid ihr in tiefer Vereinigung mit der Existenz selbst, ohne dass der andere als Eingangstür benötigt wird.

Der andere ist in Wirklichkeit eine Tür. Und so ist ein Liebesakt mit einer Frau eigentlich ein Liebesakt mit der gesamten Existenz. Die Frau ist einfach eine Tür und ebenso der Mann. Der andere ist ein Eingang zur Gesamtheit, aber ihr seid so in Eile, dass ihr es nie bemerkt. Könnt ihr ein paar Stunden lang in Kommunion, in tiefer Umarmung beisammen liegen, so vergesst ihr den anderen und werdet einfach zum verlängerten Arm der Existenz. Habt ihr das einmal erfahren, könnt ihr diese Technik auch allein anwenden, und damit habt ihr eine neue Freiheit gewonnen; die Freiheit vom anderen.

Es ist in der Tat so, dass die gesamte Existenz zum „anderen“ wird, zu deiner Geliebten, deinem Liebhaber, und daraufhin kann diese Technik überall angewendet werden; man kann in fortwährender, unaufhörlicher Kommunion mit der Gesamtheit sein. Wenn man so weit ist, wird es auch in anderen Dimensionen möglich. Man kann es während des Morgenspaziergangs machen und kommt auf diese Weise in tiefe Verbindung mit der Morgenluft, der aufgehenden Sonne, den verblassenden Sternen und den Bäumen. Nachts, während ihr die Sterne betrachtet, könnt ihr es machen, während ihr den Mond anschaut, könnt ihr es machen… Wenn ihr einmal wisst, wie es geht, könnt ihr das ganze Universum lieben.

Aber man sollte mit einem Menschen anfangen; menschliche Wesen stehen euch am nächsten. Sie sind die Manifestation des Universums, die euch am ehesten vertraut ist, aber auch nicht unentbehrlich. Ihr könnt einen Sprung tun und die Eingangstür zum Himmel völlig vergessen

Selbst Erinnerung
an die Einheit
bringt Transformation.

Ihr werdet tatsächlich transformiert, neu geboren.Tantra benutzt Sex als ein Vehikel. Sex ist Energie, die als Gefährt benutzt werden kann. Sie kann euch von Grund auf verwandeln, in transzendentale Bereiche führen.

Aber so, wie wir den Sex benutzen, sieht das sehr schwierig aus, und das liegt nur daran, dass wir völlig falsch damit umgehen – auf unnatürliche Weise. Da sind selbst die Tiere klüger als mir. Sie verhalten sich natürlich. Wir sind pervertiert. Dieses dauernde Einhämmern der Gesellschaft, dass Sex eine Sünde ist, hat euch tief innen blockiert, und so lasst ihr euch nie vollkommen gehen. Ihr haltet euch immer irgendwie heraus, im Grunde verurteilt ihr den Sex, und mit solchen Ideen verderbt ihr dann auch die nachfolgende Generation.

Die junge Generation von heute behauptet zwar, dass sie nicht so von Vorurteilen belastet, so sexbesessen ist, dass sie keine Tabus kennt, aber man kann sein Bewusstsein nicht so ohne weiteres davon freimachen. Die Anti-Haltung wurde euch über Jahrhunderte hinweg eingehämmert. Die ganze Vergangenheit der Menschheit lebt in euch. Auch wenn ihr Sex nicht bewusst für eine Sünde haltet, ist das Unterbewusstsein doch ständig dabei, sexuelle Energie zu verdammen. Ihr geht nie vollkommen darin auf, irgend etwas bleibt immer außerhalb stehen, und dieser ausgelassene Teil verursacht die Persönlichkeitsspaltung.

Laut Tantra muss man total darin aufgehen – vergesst euch einfach, vergesst eure Zivilisiertheit, eure Religion, eure Kultur, eure Ideologien. Vergesst alles und lasst euch im Liebesakt gehen. Seid total bei der Sache, haltet nichts zurück. Werdet absolut gedankenlos. Nur dann könnt ihr wahrnehmen, dass ihr eins mit jemandem geworden seid. Und daraufhin kann dieses Gefühl der Einheit vom Partner losgelöst und dem ganzen Universum entgegen gebracht werden. Ihr könnt im Liebesakt mit einem Baum, mit dem Mond, mit sonst was sein. Wenn ihr einmal wisst, wie der Energiekreis hergestellt wird, könnt ihr ihn ohne alle Hilfsmittel erzeugen.

Du kannst diesen Kreis in dir selbst herstellen, denn ein Mann ist beides – sowohl ein Mann als auch eine Frau. Du bist beides, weil du von einem Mann und einer Frau gezeugt wurdest, also hast du von beiden je eine Hälfte.

Du kannst alle anderen vergessen und den Kreis in deinem eigenen Inneren schließen. Sobald das geschehen ist – sobald dein innerer Mann deiner inneren Frau begegnet – befindest du dich in einem Liebesakt mit dir selbst. Und nur wenn der Kreis in dieser Weise geschlossen wurde, ist man wahrhaft enthaltsam geworden. Alle anderen Arten der Enthaltsamkeit sind nichts als Perversionen, die ihre eigene Problematik mit sich bringen. Nur wenn der Kreis im eigenen Inneren geschlossen wurde, ist man frei.

Das ist es, was die tantrische Lehre sagt: Sex ist die größte Fessel, und dennoch kann genau diese Fessel als ein Instrument zur höchsten Freiheit benutzt werden. Tantra sagt, dass Gift als Medizin benutzt werden kann wenn man weise genug ist.

Also verurteilt nichts! Benutzt lieber alles, findet Wege heraus, wie die Dinge benutzt und transformiert werden können. Tantra bedeutet eine tiefe, eine totale Annahme des Lebens und steht als Methode einzigartig da. Zu keiner Zeit, in keinem Land der Erde gab es je etwas Vergleichbares. Tantra sagt: Tut nichts ab, seid gegen gar nichts und schafft keine Konflikte, denn mit jeder Art von Anti-Haltung zerstört ihr euch nur selbst.

Alle anderen Religionen sind gegen den Sex, und zwar aus Angst, weil Sex eine so unermessliche Energie ist. Wenn man sich darauf einlässt, ist man nicht mehr richtig da, und dann treibt der Strom einen sonst wohin. Das ist die Angst: „Also sieh zu, dass du eine Barriere zwischen dir und dem Energiefluss herstellst, und gestatte dieser Vitalenergie nicht, Besitz von dir zu ergreifen. Versuche, sie zu beherrschen!“

Nur im Tantra heißt es, dass diese Art von Herrschaft eingebildet und krankhaft ist, da du dich nicht wirklich von dieser Energie trennen kannst. Du bist diese Energie! Demnach muss alle Trennung davon unwirklich sein, willkürlich, gewollt! Es ist in Wirklichkeit unmöglich, sich davon zu trennen, da du der Energiefluss bist, ein Teil davon bist! Du bist nur eine Welle dieses Flusses.

Nun kannst du dich natürlich steif machen und dich vom Fluss absondern, aber diese Steifheit bedeutet dann Abgestorbenheit. Die Menschheit besteht aus solch abgestorbenen Leuten. Kein Mensch ist mehr wirklich vital. Ihr seid Eisstückchen, die im Fluss des Lebens treiben. Schmelzt! Tantra sagt, dass ihr euch auflösen müsst.

Seid keine Eisberge. Schmelzt und werdet eins mit dem Fluss. Und seid bewusst, wenn ihr eins werdet mit dem Strom der Energie. Fühlt dieses Verschmelzen mit dem Fluss, und ihr werdet transformiert. Es führt unweigerlich zur totalen Verwandlung. Die Transformation findet nicht durch Kampf und Konflikt statt, sondern durch Bewusstsein.

Diese drei Tantra-Techniken sind durch und durch wissenschaftlich – und wenn ihr sie anwendet, wird Sex zu etwas anderem als das, was ihr kennt. Dann ist Sex keine momentane Erleichterung mehr, die Energie wird nicht vergeudet. Dann hat das Ganze kein Ende mehr. Es wird zum meditativen Kreis.

An dieser Stelle ist die Beschreibung des tantrischen Liebesaktes eigentlich beendet und es folgen einige verwandte Techniken die beschreiben, wie man es lernt, mit seinen Gefühlen bewusster umzugehen. Darum mache ich hier mal einen Trennungsstrich.


 

Nun ein paar verwandte Techniken:

Einen langvermissten Freund
freudig begrüßend,
nimm die Freude in dich auf.

Geh auf die Freude ein und werde eins damit – irgendeine Freude, irgend etwas, das dich glücklich macht. Dieser Satz „einen langvermissten Freund freudig begrüßen…“ ist nur ein Beispiel.

Unvermutet triffst du einen Freund, den du tagelang oder jahrelang nicht gesehen hast, und wirst von plötzlicher Freude gepackt… Aber dann richtet sich deine Aufmerksamkeit auf den Freund und nicht auf die Freude, und damit verpasst du etwas sehr Wichtiges, und deine Freude wird nicht lange anhalten. Deine Aufmerksamkeit konzentriert sich auf den Freund, du fängst an zu reden, gemeinsame Erinnerungen aufzuwärmen, und darüber versäumst du es, dich richtig zu freuen. Auf diese Weise geht die Freude verloren.

Wenn du einem Freund begegnest und dein Herz plötzlich von Freude erfüllt wird, dann konzentriere dich auf die Freude. Fühle sie und werde zu diesem Überschwang. Begegne deinem Freund in einer Weise, in der ihr beide bewusst von eurer Freude erfüllt seid. Lass den Freund am Rande der Ereignisse stehen, während du in deinem Glücksgefühl zentriert bleibst.

Das kann man in allen möglichen Situationen machen.

Die Sonne geht auf, und auf einmal geht auch in deinem Inneren etwas auf. Dann vergiss die Sonne, lass sie an der Peripherie und bleib im Gefühl der eigenen aufsteigenden Energie zentriert. Sowie du deine Aufmerksamkeit darauf richtest, breitet die Energie sich aus und nimmt deinen ganzen Körper, dein ganzes Wesen ein. Und sei auch jetzt nicht bloß ein Zuschauer, der beobachtet, was geschieht. Veschmelze mit dem Vorgang! Es kommt nicht oft vor, dass ihr Freude, Glück, Seligkeit empfindet, und ihr verpasst diese wenigen Momente immer, weil ihr eure Aufmerksamkeit auf das Objekt richtet.

Jedesmal, wenn ihr Freude empfindet, meint ihr, dass sie von außen kommt. Euer Freund kommt, und dann sieht es natürlich so aus, als würde die Freude daher rühren, dass ihr ihn seht – als käme sie von eurem Freund. Das ist aber nicht der Fall. Die Freude ist immer in euch, der Freund stellt nur eine Situation her, in der sie zum Ausdruck kommen kann. Der Freund macht euch nur darauf aufmerksam, dass sie da ist. Und das gilt nicht nur für die Freude, sondern für alle Gefühle. Für eure Wut, für eure Traurigkeit, euren Schmerz, euer Glück – es ist so bei allen Dingen.

Die anderen Leute stellen nur Situationen her, durch die verborgene innere Gefühle zum Ausdruck kommen. Die anderen sind nicht die Ursache eurer Gefühle, sie verursachen nichts in euch. Was auch immer geschieht, geschieht aus euch heraus und war schon immer in euch. Eine Begegnung mit einem Freund wird bloß zur Situation, in der etwas Schlummerndes, Verborgenes zutage tritt. Aus den verborgenen Quellen manifestiert sich, was schon da war.

Ihr müsst in allen Situationen bei eurem inneren Gefühl bleiben. Und dann bekommt ihr eine völlig andere Lebenseinstellung.

Wendet diese Technik auch bei den negativen Gefühlen an. Wenn ihr wütend werdet, dann verlegt euer Zentrum nicht auf die Person, die eure Wut ausgelöst hat. Lasst den anderen beiseite und werdet zu eurer Wut. Fühlt eure Wut in ihrer Totalität, lasst sie zu. Versucht nicht, zu rationalisieren, indem ihr sagt: „Dieser Typ hat mich wütend gemacht“. Verurteilt die andere Person nicht, sie ist nur der auslösende Faktor. Seid dankbar, dass euch jemand dabei geholfen hat, etwas Verborgenes ans Tageslicht zu bringen. Der andere hat euch an einem wunden Punkt getroffen, der schon vorher da war, bloß versteckt. Jetzt seid ihr darauf aufmerksam gemacht worden, also fühlt die Wunde.

Benutzt diese Technik bei jedem Gefühl, das aufkommt, sei es negativ oder positiv, und ihr werdet eine umwälzende Verwandlung durchmachen. Ob negativ oder positiv, ihr selbst werdet zu diesem Gefühl. Ist es Freude, so werdet ihr zur Freude. Ist es Wut, so löst die Wut sich auf – und das ist der Unterschied zwischen negativen und positiven Gefühlen.

Wenn ein bestimmtes Gefühl durch bewusstes Erleben verschwindet, dann ist es negativ. Wenn ihr durch bewusstes Erleben eines bestimmten Gefühls selbst zu diesem Gefühl werdet, wenn es sich ausdehnt und zu eurem Sein wird, ist es positiv. Bewusstsein hat in diesen beiden Fällen zwei verschiedene Wirkungen. Ist das Gefühl bösartig, befreit euch Bewusstheit davon. Ist das Gefühl gut, schön, angenehm, werdet ihr eins damit; es wird durch Bewusstheit vertieft.
Das ist also das Kriterium für mich: Wenn sich etwas durch eure Bewusstheit vertieft, ist es etwas Gutes. Wenn etwas durch Bewusstheit verschwindet, ist es etwas Böses. Das, was nicht vor dem Bewusstsein bestehen kann, ist Sünde, und das, was durch Bewusstsein wächst, ist Tugend. Tugend und Sünde sind keine gesellschaftlich bedingten Konzepte, sondern innere Einsichten.

Benutzt den Strahl eures Bewusstseins so wie Lampen in der Dunkelheit, und die Dunkelheit verschwindet. Man muss nur das Licht anmachen, und schon ist die Dunkelheit verschwunden, weil sie nämlich in Wirklichkeit gar nicht vorhanden war. Dunkelheit war nur ein negativer Zustand, nämlich die Abwesenheit von Licht. Aber viele Dinge, die schon vorhanden waren, treten durch das Licht in Erscheinung… Diese Bücherregale, diese Wände verschwinden nicht, wenn ich Licht in diesen Raum bringe. In der Dunkelheit waren sie nicht da – nicht sichtbar für euch – und wenn ihr nun das Licht anmacht, verschwindet zwar die Dunkelheit, aber das Reale erscheint.

Durch Bewusstheit verschwindet alles, was negativ ist, wie die Dunkelheit: Hass, Wut, Traurigkeit, Gewalttätigkeit. Und dann offenbart sich zum ersten mal Liebe, Freude und Ekstase. Deshalb lautet diese Technik:

Einen langvermissten Freund
freudig begrüßend,
nimm die Freude in dich auf.

Die fünfte Technik lautet:

Während des Essens und Trinkens
werde zum Geschmack
und erfülle dich damit.

Wir essen ständig irgendwelche Sachen, weil wir sonst nicht leben können, aber wir nehmen die Nahrung völlig unbewusst und mechanisch wie ein Roboter zu uns. Solange ihr den Geschmack nicht total auskostet, stopft ihr euch bloß voll. Esst langsam und werdet euch des Geschmacks bewusst – und ihr könnt nur bewusst sein, wenn ihr es langsam macht.
Schluckt das Essen nicht einfach bloß herunter. Schmeckt es ohne Eile. Lasst es euch auf der Zunge zergehen, dann fühlt ihr das angenehme Gefühl im ganzen Körper, nicht nur im Mund und auf der Zunge, sondern von Kopf bis Fuß! Eine gewisse Süße – oder was auch immer der Geschmack sein mag – breitet sich wellenförmig aus. Schmeckt, was ihr esst, und werdet zu dem Geschmack.

In diesem Punkt scheint Tantra im genauen Gegensatz zu allen anderen Traditionen zu stehen. Die Jainas sagen: kein Geschmack! In Mahatma Gandhis Ashram gab es eine Vorschrift, man durfte keinen Geschmack auskosten. Essen ja, aber nicht den Geschmack genießen: „Den Genuss muss man sich aus dem Kopf schlagen. Essen ist notwendig, also führt euch die Nahrung mechanisch zu. Es ist eine weltliche Begierde, etwas schmecken zu wollen, also schmeckt nichts. “

Laut Tantra soll man den Geschmack so total wie möglich auskosten; immer empfindsamer, feinfühliger, lebendiger werden. Und nicht nur feinfühlig sein, sondern zum Schmecken selbst werden.

Wem ihr die Technik der „Geschmacklosigkeit“ praktiziert, tötet ihr eure Sinne ab, dadurch werden sie unempfindlicher. Und wenn ihr unempfindlich seid, könnt ihr euren Körper nicht fühlen – selbst eure Gefühle nicht fühlen. Dann bleibt ihr einfach im Kopf, ihr verlagert euer Zentrum in den Kopf, und das ist die Spaltung. Tantra sagt, ihr sollt euch nicht abspalten. Es ist gut und richtig, etwas zu schmecken, empfindsam zu sein; je empfindsamer, desto lebendiger, und je lebendiger, desto mehr Vitalität erfüllt euer inneres Wesen, denn dann seid ihr offener.

Natürlich könnt ihr essen, ohne das geringste zu schmecken, das ist keine Schwierigkeit. Du kannst jemanden berühren, ohne überhaupt dabei zu sein – das machen wir ja die ganze Zeit. Du schüttelst jemandem die Hand, ohne sie echt zu berühren, denn dazu müsstest du in deine Hand hineingehen, du müsstest in dem Händedruck enthalten sein. Du musst in deine Finger und in deine Handflächen hineingehen, als wärest du, deine ganze Seele, in der Hand enthalten. Nur dann berührst du wirklich. Aber du ergreifst jemandes Hand und ziehst dich gleichzeitig zurück, und dann ist nur noch eine leblose Hand da, die so tut, als berühre sie jemanden, doch findet keine echte Berührung statt.

Wir hüten uns vor Berührungen. Wir haben Angst davor, jemanden anzufassen, weil Berührungen für uns zum Ausdruck von Sexualität geworden sind. Du kannst in einem vollen Zugabteil stehen und viele Leute gleichzeitig berühren, ohne irgendeinen Kontakt aufzunehmen, und auch die anderen nehmen keinen Kontakt mit dir auf. Nur die Körper stehen dicht gedrängt beieinander, aber die Seelen sind zurückgezogen. Den Unterschied spürt man ganz deutlich. Wenn du wirklich jemanden in einer Ansammlung von Leuten berührst, ist er empört. Dein Körper darf in Kontakt kommen, aber du darfst nicht in deinem Körper sein. Du musst dich aus der Sache heraushalten als wärst du überhaupt nicht im Körper, als stünde da nur ein totes Ding, das ein anderes berührt.

Diese Unempfindsamkeit ist schlimm. Schlimm, weil ihr euch damit gegen das Leben wehrt. Ihr habt eine derartige Angst vor dem Tode und dabei seid ihr sowieso schon tot! Ihr braucht wirklich keine Angst zu haben, ihr müsst nicht mehr sterben, ihr seid schon tot! Aber deshalb habt ihr ja Angst, weil ihr nie wirklich gelebt habt. Ihr habt das Leben versäumt, und der Tod rückt immer näher…

Ein wahrhaft lebendiger Mensch hat niemals Angst vor dem Tode, einfach, weil er lebt. Wenn ihr euer Leben wirklich auslebt, habt ihr keine Angst zu sterben – dann könnt ihr nämlich auch den Tod ausleben. Wenn der Tod kommt, seid ihr empfindsam genug, ihn genauso genüsslich auszukosten wie das Leben. Dann ist der Tod ein ungeheures Erlebnis.

Wenn man lebendig ist, kann man selbst seinen Tod leben – und dann gibt es keinen Tod mehr. Wenn man sogar den Tod ausleben kann, das Sterben des Körpers mit wachen Sinnen verfolgen kann, wahrnehmen kann, wie man sich in sein Zentrum zurückzieht und auflöst, wenn man selbst das noch ausleben kann, ist man unsterblich geworden.

Während des Essens und Trinkens
werde zum Geschmack
und erfülle dich damit.

Wenn du Wasser trinkst, dann empfinde die Kühle. Mach die Augen zu und trink langsam, koste jeden Schluck. Empfinde die Kühle des Wassers und werde eins damit, denn diese Kühle, die das Wasser auf dich überträgt, wird jetzt zum Teil deines Körpers. Dein Mund und deine Zunge nehmen die Kühle des Wassers auf, und nun lass deinen ganzen Körper daran teilhaben. Lass die Wellen über den ganzen Körper fluten, dann spürst du sie überall. Auf diese Weise wächst deine Sensibilität, und dadurch wirst du lebendiger und befriedigter.

Wir sind frustriert, leer, unausgefüllt und sagen dann, dass das Leben unbefriedigend ist. Aber die Schuld liegt bei uns. Wir erfüllen unser Leben nicht und lassen uns von nichts erfüllen. Wir tragen einen Schutzpanzer, weil wir uns davor fürchten, wahrhaft verletzlich zu sein. Wir verteidigen uns gegen alles und jeden, und so werden wir zu wandelnden Leichen.

Tantra sagt: „Werdet lebendiger, viel, viel lebendiger, denn das Leben ist Gott. Es gibt keinen anderen Gott als das Leben. Werdet lebendiger, und ihr werdet göttlicher. Seid total lebendig, und ihr werdet keinen Tod kennen.“

Aus: Tantra, Spiritualität und Sex von Osho


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