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Teil 1:
Sexualität, Meditation und Erleuchtung

Teil 2:
Das Wunder der Enthaltsamkeit, der Weg zur Erleuchtung

Teil 3:
Evas Bericht über ihre Meditationserfahrungen

Meditations-Erfahrungen

Die nachfolgenden Texte stammen von einem leider unbekannten Verfasser und sind nicht mehr im Internet verfügbar. Ich erachte diese Texte als überaus nützlich und interessant. Daher veröffentliche ich sie hier erneut.

Sie beschreiben die Erfahrungen eines Mannes, der sich das Masturbieren abgewöhnen wollte, damit es ihm spirituell und allegemein besser geht.


Vorwort

1997 stellte ich einen Text ins Internet mit dem Thema Meditation, Sex und Erleuchtung. Darin berichte ich über mein Leben und meine Meditationserfahrungen. Vor kurzem meldete Eva sich bei mir per Email und berichtete mir von ihren Erfahrungen. Ich freute mich nicht nur über die positiven Veränderungen in ihrem Leben, die sie durch Meditation erfahren hatte, sondern fand ihren Bericht so interessant, dass ich ihn gerne ebenfalls veröffentlichen wollte, was sie mir auch gestattete.

Das Interessante am Text von Eva ist, dass sie, im Gegensatz zu mir, die beiden Elemente Sexualität und Meditation sehr gut zu verbinden weiß. Dieses war auch für mich eine neue, interessante Variante seine „Erleuchtung“ zu finden ohne unbedingt auf Sexualität verzichten zu müssen und ist für viele bestimmt ein leichterer Weg sich der Meditation zu nähern als mein Weg, der auf der konsequenten sexuellen Enthaltsamkeit beruht.

Heute am 7. August 2002 habe ich diese Seite noch einmal durchgelesen. Ich frage mich, was wohl aus Eva geworden ist. Ihre Email-Adresse habe ich leider nicht mehr. Es würde mich schon sehr interessieren, was aus ihr geworden ist. Solltest Du, Eva, dich noch einmal auf diese Seite verlaufen, dann würde es mich freuen, wenn Du mir berichten würdest, was aus dir geworden ist. Nun sind fast 2 Jahre vergangen, und eine Zwischenbilanz deinerseits wäre bestimmt sehr interessant.

Hier nun unser Email – Gedankenaustausch.


25.10 2000 – Mail von Eva

Hallo Gerrit,

ich bin Eva, 32 Jahre. Musste Dir jetzt einfach mal schreiben. Mit Meditation hab ich so vor ungefähr 3-4 Jahren angefangen, hauptsächlich um mich einfach besser entspannen zu können. Damals hab ich auch versucht im Internet alles mögliche an Texten und Tips zu lesen was auffindbar war. Bin dann so auch auf Deine Seite gekommen, die ursprüngliche Fassung.

Ich fand es sehr interessant, mit Begriffen wie „Erleuchtung“ wollte und konnte ich aber nicht viel anfangen, ich hab das viel profaner gesehen, wollte einfach schneller vom Stress abschalten und eine Technik dazu. Dieser Esoterik-Ecke, mit ihren allerlei dubiosen Heilsverkündern war ich immer schon eher skeptisch gegenübergestanden. Na, ja, und dass ich dafür dann wie im Zöllibat leben muss, naja..

Ok, ich hab dann ungefähr 1-2 mal am Tag, manchmal aber auch überhaupt nicht, meditiert und – ehrlich gesagt wurde das bei mir immer mehr und mehr zur Pflichtübung, von den „tollen Vorteilen“ die sich angeblich mit der Zeit einstellen sollen hab ich aber nichts so recht mitbekommen. Manchmal war es einfach entspannend und andere Male war ich einfach nur froh es hinter mich gebracht zu haben. Ich war drauf und dran es wieder sein zu lassen.

Jetzt ist mir aber etwas passiert, was alles bei mir verändert hat. Vor ein paar Wochen wachte ich nachts ohne erkennbaren Grund irgendwann mitten in der Nacht auf und ich habe plötzlich den Wunsch zu meditieren. Man soll das ja eigentlich nicht unbedingt zum Einschlafen nutzen, ich weiß schon. Jedenfalls merke ich dabei, dass es diesmal anders ist, mit einem, ich sag mal „wohligen“ Gefühl dabei.

Ich merke, das ich dieses Gefühl noch verstärken kann wenn ich mich im Atemrhythmus ein klein wenig mit den Hüften dabei bewege. Das Ganze steigerte sich noch und ich fühlte mich plötzlich, naja ich kanns nicht recht beschreiben, in Flammen stehend, mit Energie geladen, von inneren Blitzen durchschossen… Lustvoll, aber gleichzeitig ganz anders als gewohnt, ein tieferes, andauerndes, mächtiges Gefühl. Das ging ganz lange so, wie lang genau weiß ich nicht. Hab es dann aber irgendwo abgebrochen nachdem ich das Gefühl hatte, wenn ich jetzt weitermache, werde ich noch verrückt (vor Glück!), und bin dann doch irgendwann eingeschlafen.

Das wirklich besondere daran aber war, dass ich offensichtlich einen Teil davon in den Alltag hineinretten konnte. Ich spürte am nächsten Tag die Energie, wenn auch in viel abgeschwächterer Form, immer noch in mir. War plötzlich viel ruhiger, gelassener und auch viel sensibler gegenüber den Dingen die um mich herum passierten. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl ich könnte wirklich alles erreichen, war selbstbewusst, offener, geradezu euphorisch. Eben die Symptome die Du auch in deinem Text schilderst!

Ich merkte auch einen Wandel in meinem Denken: Was ich bin, tue oder besitze war mir plötzlich nicht mehr so wichtig wie das Gefühl das ich dabei hatte. Ich weiß nicht, ob das jetzt die „Erleuchtung“ ist. Aber ähnlich wie bei Dir denke ich, wenn das auch nur die unterste Ebene davon wäre – für mich wäre das mehr als genug.

Vielleicht wurden, nüchterner betrachtet, wie bei Hochleistungssportlern nur irgendwelche körpereigenen Drogen (Endorphine ?) freigesetzt, aber ehrlich: Spielt das eine Rolle ? Ich war und fühlte mich plötzlich genauso, wie ich immer sein wollte und nie war und das war der Punkt. Das „Experiment“ konnte ich seitdem auch einige Male wiederholen (allerdings nicht immer erzwingen!), immer mit diesen positiven Nachwirkungen. Hab wieder im Web recherchiert, ob es da Erfahrungen anderer Leute gibt (es gibt!) und auch Deinen Text wieder gelesen.

Du hattest ihn inzwischen auch etwas geändert, in Bezug auf die unbedingte Bedingung der Enthaltsamkeit. Meinem Eindruck nach schließt sich dieses neue Gefühl und herkömmliche sexuelle Aktivität nicht unbedingt aus. Wenn man aber nur auf letzteres fixiert ist wird man wohl das andere nicht erleben. Genauso kommt vielleicht das andere gerade durch die Enthaltsamkeit zur Reinform ?! Ich jedenfalls suche nach einem Mittelweg bei dem sich beides integrieren lässt. Ich weiß nicht inwieweit da weiblich/männliche Unterschiede sind, ich merke jedenfalls, dass sich ein gelegentlicher „konventionell körperlicher“ Reiz oder Gedanke – wenn man es nicht übertreibt – auch das „andere“ Feuer am glimmen hält!

Übrigens: die anderen Berichte die ich gefunden habe finden sich oft unter dem Stichwort „Kundulini“, d. h. in buddhistischen / hinduistisch geprägten Texten, scheint aber nicht unbedingt von einem Glauben abhängig zu sein. Bei manchen scheint das auch spontan aufzutreten, bei anderen durch Meditation, Yoga, Fasten oder extreme Stressereignisse. Auch das Tantra baut im Grunde darauf auf. Hast Du dich einmal damit beschäftigt ? Scheint jedenfalls eine Art „uraltes Wissen“ zu sein.. Naja jetzt klinge ich wohl selber esoterisch, bin aber auch in dieser Richtung offener geworden. Denke anders über Ideen wie „Energie folgt der Aufmerksamkeit“ oder „wir erschaffen unsere eigene Realität“..

Was mich nur einigermassen besorgt ist der Gedanke, das könnte plötzlich wieder vorbei sein, wie eine Seifenblase platzen, ähnlich wie in deinem Bericht und alles würde wieder sein wie früher. Will den jetzigen Zustand am liebsten für immer behalten dürfen. Hast du das Gefühl inzwischen wiederfinden können oder irgendwelche neuen Erkenntnisse ?

Liebe Gruesse. Eva


26.10 2000

Hallo Eva.

Erst einmal ein ganz großes Kompliment für deinen Bericht. Du schilderst sehr anschaulich und verständlich von dem, was du erfahren hast.

Eva, auch Du hast den kostbaren Schatz der „Erleuchtung“ gefunden und möchtst ihn nicht wieder verlieren. Sei nicht genau so leichtsinnig wie ich und wirf ihn nicht weg. Pflege ihn sorgfältig, so dass Du eines Tages die Meditation in ihrer ganzer Tiefe erleben kannst. Wenn Du auch heute noch Lust auf Sexualität hast, so kann ich Dir nur raten, ebenfalls enthaltsam zu leben.

Warum sollte man das sexuelle Feuer immer wieder neu entfachen, wenn das sexuelle Verlangen bei einer enthaltsamen Lebensweise eines Tages ohnehin von selber abklingt und letztendlich ganz verschwindet – dafür aber etwas viel schöneres aufblüht: Ruhe, Frieden, Zufriedenheit, „Erleuchtung“. Dieses gilt wahrscheinlich genau so für Frauen wie für Männer. Vielleicht kannst Du mich ja eines Tages eines Besseren belehren oder meiner Meinung zustimmen.

Es ist dann sicherlich interessant zu erfahren, in welche Richtung Du dich bewegt hast, und wie es Dir dabei ergangen ist. Außerdem ist das, was da jetzt eventuell per Meditation auf dich zukommt, am Ende viel schöner als jede Sexualität, die Du erleben kannst. Eines Tages wirst Du eintauchen in ein Meer seliger Ruhe und Zufriedenheit und dieses Glücksgefühl wird dich ständig begleiten. Mir scheint, Du bist gar nicht mehr so weit entfernt davon. Lebe enthaltsam und nutze deine sexuelle Energie um deine „Erleuchtung“ weiter zum Blühen zu bringen.

Es würde mich freuen, wenn Du mir mit ein paar Zeilen schreibst, wie Du dich gefühlt hast bevor Du mit der Meditation begonnen hast, warum Du mit der Meditation begonnen hast, wie Du meditiert hast und was Du sonst noch in deinem Leben verändert hast. Alles Liebe. Gerrit.


27.10.2000

Hallo Gerrit,

ich vermute, dass da mehrere Wege „nach Rom“ führen. Ich erlebe das genau anderes herum, durch „Erleuchtung“ (ich nenns jetzt einfachheitshalber so) bin ich glücklich, euphorisch, und erlebe Enthaltsamkeit auch nicht als „Mangel“. Ob das herumgedreht bedeutet, ich muss erst enthaltsam sein um den anderen Punkt zu erreichen, ich weiß nicht. Vielleicht ein Weg von mehreren und jeder muss seinen eigenen finden?? Also ich bin in den Zustand ehrlich gesagt in keiner so furchtbar langen Enthaltsamkeitskeitsphase gefallen 🙂 Weshalb ich ein ganz klein wenig die Hoffnung habe ihn durch Sexualität nicht wieder zu verlieren.

Also momentan betäubt der Zustand in dem ich mich fühle alle meine anderen Bedürfnisse. Ich habe nicht dem Drang irgendjemanden oder irgendetwas hinterherlaufen zu müssen oder etwas bestimmtes tun oder haben zu müssen um glücklich zu sein. Weil glücklich bin ich schon, mit dem was ich bin und Steigerungen sind nicht mehr nötig! Das ist das eigentliche Geschenk 🙂 Jetzt lebenslänglich als Nonne zu leben kann ich mir jetzt aber noch nicht vorstellen, ich denke ich könnte meinem Partner/Partnerin in diesem Zustand vielleicht ein wenig von dem Glück abgeben, mich total auf ihn konzentrieren denn ich bin ja schon am „Ziel“…

Ok, ich „oute“ mich mal ein klein wenig mehr:

Durch die Meditation komme ich einem Zustand der Entspannung. Herzschlag, Atmung alles ruhig und regelmäßig. Erregung ist normalerweise das Gegenteil, Herzrasen, schnelles unregelmäßiges Atmen. Gegensätze. Dachte ich auch erst. Hab ja schon geschrieben, dass ich beim Meditieren manchmal keine so großen Erfolg hatte.

Normalerweise halte ich mich da an ein Mantra und versuche die Gedanken beiseite zuschieben. Dann hab ich irgendwann gemerkt, dass es bei mir besser läuft wenn ich mir eine „Umgebung“ dazudenke, beispielsweise dass ich nicht bei mir daheim sondern in einem tibetanischem Kloster, auf einer Wiese in der Sonne, allein auf einem Berg und ähnliches wäre.

Einmal war es etwas mit einem mehr erotischem Touch. Dadurch merke ich, dass ich in ganz anderer Weise angeregt werde und konzentriere mich wieder auf die Meditation bis ich wieder ganz ruhig bin. Jetzt ist das andere Gefühl aber noch da und ich bin trotzdem ganz ruhig. Also gehe ich etwas weiter.. Will das nicht vertiefen aber ich denke schon, du weißt was ich sagen will. Hab‘ dadurch gemerkt, dass es auch einen meditativ-entspannten und trotzdem lustvollen Zustand gibt.

Das Herz schlägt vielleicht etwas schneller aber den Atem kann man kontrollieren und letztlich die Meditation halten. Vielleicht braucht das etwas Übung. Wenn ich so darüber nachdenke war das vielleicht die Basis für das was ich später in der „Erleuchtungs-Nacht“ erlebt habe. Um es auf den Punkt zu bringen: Erleuchtung und „Geilheit“ halte ich persönlich für unvereinbar. Erleuchtung und Lust NICHT.

Na, ja, ich war einfach „unspezifisch unzufrieden“, mit Job, dem Leben und ganz besonders mit mir. Und alles was mich gestresst und geärgert hat hab ich ewig mit mir rumgeschleppt. Mit der Meditation hab ich nach dem Motto „ein Versuch kann ja nicht schaden“ begonnen. Das ganz simple „auf ein Mantra konzentrieren“, meistens im sitzen, 10-20 Minuten lang. Große äußere Lebensveränderungen hab ich eigentlich nicht durchgeführt.

Im Endeffekt lebe ich das gleiche Leben, bin nur weniger kopflastig wie früher, fühle mehr. Und die „Erleuchtung“ dauert bei mir noch nicht so lange an, dass ich groß was ändern hätte können. Bin aber schon mit den unveränderten äußeren Umständen plötzlich viel zufriedener. Aber das kann man eigentlich nur selber erleben um es zu verstehen 🙂 Nach deinem Text hab ich auch noch Jahre gebraucht um etwas ähnliches zu erleben. Wusste bis vor kurzen auch nicht ob es bei mir geht, warum es geht und heute weiß ich nicht ob ich das Geschenk behalten kann.


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